Hitzeschutzplan soll in diesem Sommer greifen

Hohe Temperaturen machen vielen Menschen in den Sommermonaten zu schaffen. Die Regierung will Aufklärung und Vorsorge verbessern, nicht erst im Sommer 2024.

Neue Schutzangebote gegen Hitzewellen sollen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bereits in den nächsten Wochen an den Start kommen. „Wir wollen diesen Sommer schon schützend wirken“, sagte der SPD-Politiker vor Beratungen über einen nationalen Hitzeschutzplan mit Vertretern von Pflegebranche, Ärzteschaft, Kommunen und weiteren Experten. Als erstes Angebot sei jetzt ein Portal online gegangen, bei dem sich Kommunen über Hitzeschutz-Maßnahmen informieren könnten.

Hitzeschutzplan nach französischem Vorbild

Lauterbach erläuterte, in der Vergangenheit seien jedes Jahr Tausende Menschen an Hitze gestorben. Dies betreffe nicht nur ältere Menschen, sondern etwa auch Schwangere, chronisch Kranke und Obdachlose. Menschen könnten gerettet werden, wenn es einen Hitzeschutzplan etwa nach Vorbild Frankreichs gäbe.

Hitzeschutz: Minister plant Warnsystem und Infoportal für Kommunen

Im Blick stehen unter anderem Warnungen vor Beginn von Hitzewellen. Genutzt werden könnten Radio, Fernsehen oder Benachrichtigungen per Handy. Denkbar sei auch, Menschen direkt über Pflegedienste anzusprechen. Der Minister betonte: „Da geht es nicht um Verbote, sondern es geht darum, den Einzelnen zu schützen.“ Auf dem neuen Infoportal für die Kommunen sind Hinweise zu mehreren Themen zu finden, zum Beispiel zur Kommunikation von Hitzewarnungen, zu Hitzevorsorge in sensiblen Einrichtungen wie Pflegeheimen oder zu Stadtplänen mit „kühlen Orten“.

Steigende hitzebedingte Todesfälle in Deutschland

Nach früheren Angaben der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, der Bundesärztekammer und des Deutschen Pflegerats starben 2022 insgesamt 4.500 Menschen hitzebedingt. Im Jahr 2018 mit einem besonders heißen Sommer seien es sogar 8.700 Hitzetote gewesen.

dpa

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