Patiententipp: Optimale Vorgehensweise bei Behandlungsfehlern
Vermutet ein Patient einen Behandlungsfehler, muss er innerhalb von 3 Jahren dagegen vorgehen. Danach sind seine Ansprüche verjährt. "Die Frist läuft ab dem Moment, von dem an der Patient Kenntnis über den Behandlungsfehler hätte haben können", erklärt Regina Behrendt, Gesundheitsexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wer ahnt, dass bei einer Operation etwas falsch gelaufen ist, sich aber erst nach 4 Jahren meldet, weil er vorher noch keine Beschwerden hatte, hat keine Chance mehr auf Schadenersatz.
Aktuelle Schätzungen der AOK zu den Auswirkungen von Behandlungsfehlern
Nach aktuellen Schätzungen verursachen Behandlungsfehler in deutschen Krankenhäusern jährlich in rund 190.000 Fällen gesundheitliche Schäden bei Patienten. Das geht aus dem veröffentlichten AOK-Krankenhausreport hervor. In schwerwiegenden Fällen führen Behandlungsfehler zum Tod.
Wichtig: Reihenfolge bei Behandlungsfehlern einhalten
Um ihre Chancen vor Gericht nicht zu verspielen, sollten Betroffene grundsätzlich eine bestimmte Reihenfolge einhalten, rät Behrendt. Bemerken sie z. B. nach der Operation, dass irgendetwas nicht stimmt, sollten sie den Arzt danach fragen: "Ist die OP wie geplant verlaufen?" Der Arzt sei verpflichtet, Behandlungsfehler auf Nachfrage zuzugeben. Von selbst ansprechen müsse er sie aber nicht.
Behandlungsfehler-Management bei Krankenkassen
Gibt der Arzt einen Fehler zu, sollte der Patient Kontakt zu seiner Krankenkasse aufnehmen. "Jede Krankenkasse hat ein Behandlungsfehler-Management", sagt Behrendt. Dieses kläre den Versicherten über seine Rechte, Möglichkeiten und den Verlauf eines möglichen Verfahrens auf. Sinnvoll kann es dabei sein, die Kasse um ein kostenloses Gutachten des Medizinischen Dienstes (MDK) zu bitten.
Schmerztagebuch und Fotos können unterstützen
"Ganz wichtig: Wenn Sie einen Verdacht haben, fangen Sie so früh wie möglich an, Beweise zu sammeln." Ein Schmerztagebuch helfe unter Umständen später vor Gericht, den Verlauf der Beschwerden zu rekonstruieren; auch Fotos von Wunden seien möglicherweise hilfreich. Betroffene sollten sich außerdem Namen notieren: von Ärzten, Krankenschwestern, aber auch vom Bettnachbarn, der irgendwann als Zeuge dienen könnte.
Juristischer Beistand - nicht nur vor Gericht!
Auch juristischer Beistand ist wichtig. Einen Anwalt sollten sich auch Patienten nehmen, die nicht unbedingt vor Gericht ziehen wollen, sondern eine außergerichtliche Einigung anstreben. Das Krankenhaus muss dem Patienten seine Behandlungsunterlagen oder Kopien aushändigen, wenn er das fordert.
-
Wie wirkt sich Krankengeld auf die Rente aus?
3.026
-
Einmalzahlungen und ihre Wirkung auf das Krankengeld
2.126
-
Ab Juli gilt eine neue Bescheinigung bei Erkrankung eines Kindes
1.820
-
Entgeltfortzahlung und Krankengeld - unterschiedliche Berechnungen beachten
1.615
-
Prognose für Rentenerhöhung 2025
1.545
-
Neue Arbeitsverhältnisse
1.497
-
Sozialversicherungswerte 2025: die Rechengrößen im Leistungsrecht
1.314
-
Erste Fragen zur neuen AU-Bescheinigung
1.146
-
Bundesregierung lehnt Abschaffung der Witwenrente ab
1.062
-
Krankengeld können nicht nur Arbeitnehmer beanspruchen
1.018
-
Höhere Leistungen in der Pflegeversicherung 2025
19.12.2024
-
Reformbedarf in der Notfallversorgung
17.12.2024
-
Verbesserte Versorgung für Patienten mit Long-COVID ab 2025
16.12.2024
-
Rechtsreferendar ist auf Rückweg von einer Lehrveranstaltung gesetzlich unfallversichert
13.12.2024
-
Kein Arbeitsunfall bei vorbereitender Teilnahme an Voltigierstunde
10.12.2024
-
Finanzentwicklung der GKV im Jahr 2024
09.12.2024
-
Mehr Menschen suchen Hilfe bei psychischen Erkrankungen
05.12.2024
-
Gestuftes Auskunftsverfahren nach dem Angehörigen-Entlastungsgesetz
05.12.2024
-
Steigende Arzneimittelausgaben belasten das GKV-System
04.12.2024
-
Gesundheitsförderung wieder auf Vor-Corona-Niveau
02.12.2024