„Facebook ist für die Mandantenkommunikation momentan nur eingeschränkt interessant“, lautet das Fazit bei Ecovis. „Wir sind auf Facebook präsent, doch was uns von dort an Interesse entgegengebracht wird, kommt seltener aus bereits bestehenden Geschäftsverbindungen“, ergänzt Hausmann. Das sei eben auch eine Frage des Alters. Die Facebook-Generation tummele sich noch an der Universität oder stehe am Anfang der beruflichen Karriere. Erst in einigen Jahren, sagt Hausmann, lasse sich beurteilen, in welchem Ausmaß Facebook für die Information von Mandanten bedeutsamer werde oder ob die Nutzung vorwiegend auf den Privatbereich beschränkt bleibe.
Im deutschsprachigen Raum hat Xing mittlerweile über fünf Millionen, Linkedin etwa zwei Millionen Mitglieder. Beide Netzwerke weisen Zuwachsraten bei den Mitgliederzahlen auf, wobei Linkedin aber der internationalere von beiden Kommunikationsplätzen im Netz ist. „Wir sehen beide Netzwerke aber eher als vielversprechende Option, um neue Mandanten zu gewinnen“, sagt Johannsen. Für Bestandsmandate sei der Newsletter auf jeden Fall das bessere Instrument aufgrund seiner vielfältigen Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten.
Ecovis ist bei Xing und Linkedin aktiv, Deloitte ebenfalls. PSP will hingegen erst einmal abwarten, wie sich die Nutzung der Kommunikationsplattformen weiterentwickelt. „Wir werden an unserer Strategie, Medien selektiv auszuwählen und einzusetzen, festhalten“, sagt PSP-Medienmanager Groß.
Nutzen von Blogs noch unklar
Daher hält er nicht viel davon, sich an Diskussionen über Steuerthemen via Blog zu beteiligen. „Außerdem würde die Einbindung von Webblogs in unsere Kommunikationsstrategie zu viele personelle Ressourcen binden, und die dadurch gewonnenen Informationen taugen wenig zur Beantwortung spezieller steuerlicher Fragen von Mandanten“, gibt Groß zu bedenken. Er befürchtet sogar, dass Webblogs dem Image womöglich schaden können.
„Die Verschwiegenheit zählt schließlich zu unseren wichtigsten Tugenden“, betont er.
Bei der Dan Revision sieht man das Thema weit gelassener. „Vertraulichkeit – gerade mit Blick auf das Mandantenverhältnis – hat für uns selbstverständlich allerhöchste Priorität“, stimmt Johannsen seinem Kollegen Groß zu. Doch die Kommunikationsstrukturen befinden sich in einem Umbruchprozess: „Und da sollte der Steuerberater nicht abseits stehen.“ Deshalb wird bei der Dan Revision ebenso wie bei Deloitte und Ecovis sogar getwittert. Deloitte setzt sogar zusätzlich Webcasts ein, um mit Kunden live zu diskutieren.