Ausblick auf 2025 für Steuerberater

E-Rechnung, KI und zahlreiche Änderungen im Steuerrecht – das Jahr 2025 wird spannend und arbeitsreich für die Steuerbranche.

E-Rechnung: Ein neues Kapitel in der digitalen Buchhaltung

Seit dem 1. Januar 2025 ist die E-Rechnung im B2B-Bereich verpflichtend. Diese Umstellung erfordert von Steuerberaterinnen und Steuerberatern, dass sie ihre Systeme aktualisieren und ihre Mandantinnen und Mandanten bei der Umstellung unterstützen. Doch die Einführung der E-Rechnung sollte nicht nur als ein weiterer Arbeitsaufwand wahrgenommen werden, schließlich bietet sie auch Chancen für effizientere Prozesse und eine schnellere Abwicklung. Die E-Rechnung markiert einen bedeutenden Schritt in der fortschreitenden Digitalisierung und wird die Art und Weise, wie Steuerkanzleien und ihre Mandanten arbeiten, nachhaltig verändern.

Wir haben für Sie dargestellt, warum die E-Rechnung Pflicht und Chance zugleich ist.

Wesentliche Änderungen durch das Jahressteuergesetz 2024

Das Jahressteuergesetz 2024, das seit dem 1. Januar 2025 in Kraft ist, hat viele Anpassungen im deutschen Steuerrecht mit sich gebracht. Eine der markantesten Neuerungen ist die Reform der Kleinunternehmerbesteuerung, die darauf abzielt, die Verwaltung zu vereinfachen und die Compliance zu verbessern. Die Änderungen erfordern nicht nur technologische Upgrades in den Kanzleien, sondern auch kontinuierliche Fortbildungen und eine proaktive Beratung der Mandanten, besonders im Hinblick auf die neuen Regelungen zur Kleinunternehmerbesteuerung.

Unklar und spannend zugleich ist die Frage, welche Auswirkungen die Ergebnisse der diesjährigen Bundestagsawahl am 23. Februar auf die politische Gestaltung im Bereich Steuern und somit auf das deutsche Steuerrecht haben wird. Fest steht: Es werden noch einige Änderungen auf die Bürgerinnen und Bürger und somit auch auf die Steuerberaterinnen und Steuerberater zukommen.

Wir haben für Sie eine detaillierte Übersicht zum Jahressteuergesetz 2024 zusammengestellt.

Der Krypto-Hype ist nicht vorbei

Kryptowährungen, besonders Bitcoin, bleiben auch 2025 ein wichtiges Thema für Steuerberater. Trotz des anhaltenden Interesses und des Kursanstiegs im letzten Jahr fehlt es noch an klaren steuerrechtlichen Regelungen, vor allem aufgrund der Anonymität und der dezentralen Natur der Blockchain-Technologie.

Weltweit haben Finanzverwaltungen erkannt, dass ein Informationsdefizit bei Krypto-Transaktionen besteht, und ergreifen Maßnahmen, um eine einheitliche Besteuerung sicherzustellen. Es bleibt zu hoffen, dass durch fortlaufende rechtliche Klärungen und die Anpassung von Richtlinien seitens der Finanzverwaltung bis zum Ende 2025 eine größere Rechtssicherheit entsteht, was die Steuerberater in ihrer Arbeit unterstützen könnte.

Wenn Sie mehr über die Arbeit von Steuerberaterinnen und Steuerberater erfahren wollen, die sich auf Kryptowährungen spezialisiert haben, empfehlen wir Ihnen die Interviews mit Afra Stöhr und Sebastian Schmeer.

KI in der Steuerberatung: Vom Trend zur Notwendigkeit

2025 wird das Jahr sein, in dem Künstliche Intelligenz (KI) in der Steuerberatung nicht mehr nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit wird. Tools wie ChatGPT werden zunehmend von Menschen für alltägliche Aufgaben und bei der Arbeit genutzt. Spezifische Anwendungen wie der CoPilot Tax von Haufe erleichtern bereits die Recherche für Steuerkanzleien, indem sie schnellen Zugriff auf relevante Informationen bieten.

Diese Tools sind jedoch nur ein Anfang, und das volle Potenzial der KI in der Steuerberatung ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Die Herausforderung für Steuerberater wird darin bestehen, sich mit den Grundlagen der KI vertraut zu machen und zu verstehen, wie sie diese Technologie am besten in ihre bestehenden Arbeitsabläufe integrieren können. Fortbildungen und Workshops zum Thema KI werden daher zunehmend wichtiger, um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Lesen Sie, welche Ratschläge Andreas Dersch, Chefredakteur der Haufe Steuer Office-Familie, der Steuerbranche im Bezug auf KI mit auf den Weg geben will und warum Carsten Schulz, Vorstand der Steuerberaterkammer Niedersachsen, von einer Revolution in der Steuerberatung spricht.

New Work: Ist der Traum von alternativen Arbeitsweisen ausgeträumt?

2024 war das Jahr, in dem einige Unternehmen ihre Mitarbeiter wieder zurück in die Büros geordert haben. Aktuell sorgt der Vorschlag des Allianz-Chefs Oliver Bäte für Diskussionen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am ersten Krankheitstag keine Lohnfortzahlung erhalten sollten. Ist es also mit dem Vertrauen in die eigenen Angestellten und somit auch mit allen New-Work-Konzepten vorbei?

„Nein, das denke ich nicht“, sagt Ralf Haase, der 2024 das Buch „Neue Arbeitswelt in der Steuerberatung“ geschrieben hat. „Alle Unternehmen, einschließlich Steuerkanzleien, benötigen neue Arbeitsweisen, um sich an die sich schnell verändernden Marktbedingungen sowohl vom Arbeitsmarkt als auch vom Kundenmarkt anzupassen.“ Die Steuerberatungsbranche ist weiterhin eine, die dringend Fachkräfte sucht und sich den Wünschen und Bedürfnissen der Bewerberinnen und Bewerbern anpassen sollte. Und an kreativen Ideen, wie neue Arbeitsweisen innerhalb einer Kanzlei entstehen können, wird es auch in diesem Jahr sicherlich nicht mangeln.

Lesen Sie, welche Tipps Ralf Haase in seinem Buch für Steuerkanzleien parat hat.


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