41 % der Beschäftigten fühlen sich nach der Arbeit erschöpft

Arbeit und Privatleben miteinander zu vereinbaren scheint in Deutschland für viele eine große, ja, sogar zu große Herausforderung zu sein. So gaben 41 % der Beschäftigten bei der Befragung für den DGB-Index 2017 an, nach der Arbeit so erschöpft zu sein, dass sie sich nicht mehr um private oder familiäre Angelegenheiten kümmern können.

Sehr häufig oder oft so erschöpft zu sein, dass nach Feierabend nichts mehr geht, gaben 41 % der 5.000 Befragten aus verschiedenen Branchen, Betriebsgrößen und Einkommens- und Altersgruppen an. Hinzu kommen weitere 27 %, denen schlichtweg die Zeit fehlt, sich um private Belange zu kümmern.

Erschöpfung: Lage der Arbeitszeit spielt eine Rolle

Vor allem wer am Wochenende, abends, nachts oder überlange arbeiten muss, hat deutlich weniger Zeit für familiäre und private Angelegenheiten. So ist es wenig verwunderlich, dass zu den besonders belasteten Branchen das Gesundheitswesen, das Gastgewerbe, aber auch die Verkehrsbranche zählen.

Schlechte Arbeitsbedingungen erschöpfen besonders viele

Nicht nur die Lage und Dauer der Arbeitszeiten spielen eine Rolle, sondern auch die Arbeitsbedingungen. Wer bei der Arbeit häufig emotionalen oder psychischen Stress erlebt, wie herablassende Behandlung oder Konflikte mit Kunden, fühlt sich meist erschöpfter. Doch vor allem der Rückschluss lässt aufhorchen: Wie belastend müssen die Arbeitsbedingungen vielerorts sein, wenn 41 % darunter leiden?

Wenn man kaum zur Ruhe kommt

Ständige Erreichbarkeit sowie eine Wochenarbeitszeit von mehr als 45 Stunden sind 2 Gründe, die dazu führen, dass sich private Interessen nur schwer mit der Arbeit vereinbaren lassen.

Zu Hause arbeiten: Die Freiheit gönn’ ich mir?

Vom Homeoffice träumen übrigens nur noch 22 % der Befragten. 55 % wünschen sich dagegen, dass die Länge ihrer Arbeitszeit eindeutig begrenzt ist.

Teilzeit erleichtert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Um Arbeit und Familie vereinbaren zu können, entscheiden sich noch immer viele Frauen für eine Teilzeitstelle. Etwa die Hälfte der befragten Frauen arbeiten weniger als 35 Wochenstunden, um vor allem Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu betreuen.


Schlagworte zum Thema:  Psychische Belastung, Arbeitszeitmodell