Auszubildende: Sie setzen ihre Gesundheit aufs Spiel

Jung, gesund und zuversichtlich – auf die Mehrheit der Auszubildenden trifft dies zu. Doch mehr als 20 % pflegen einen risikobehafteten Gesundheitsstil. Und bei 10 % aller Auszubildenden verursacht das bereits gesundheitliche Beschwerden.

Für den Fehlzeiten-Report 2015 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) wurde eine repräsentative Umfrage zur Gesundheit mit 1.300 Auszubildenden durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Handlungsbedarf besteht.

Zusammenhang zwischen Lebensstil und Beschwerden bei Auszubildenden

Hin und wieder über die Stränge zu schlagen und dann zu wenig zu schlafen, ist typisch für junge Menschen. Auch dass sie sich seltener um ihre Gesundheit kümmern, ist normal. Doch der verhältnismäßig hohe Anteil an Auszubildenden mit körperlichen oder psychischen Beschwerden und der Zusammenhang mit einem risikobehafteten Gesundheitsstil, sind nicht zu übersehen.

So berichten 56 % der Auszubildenden über häufige körperliche Beschwerden wie Verspannungen, Kopf- oder Rückenschmerzen.

46 % geben an, müde, matt, erschöpft, ausgebrannt oder reizbar zu sein oder unter Schlafstörungen zu leiden.

Auszubildende bewegen sich zu wenig, ernähren sich ungesund

26 % der Auszubildenden sind selten sportlich aktiv.

27 % frühstücken nicht regelmäßig.

16 % verzichten aufs Mittagessen.

17 % essen mehrmals wöchentlich Fast-Food.

57 % essen mehrmals pro Woche Süßigkeiten.

Fast 30 % schlafen weniger als 7 Stunden pro Nacht.

Mehr als 33 % der Auszubildenden rauchen.

Fast 20 % trinken zu oft und/oder zu viel Alkohol.

Über 12 % fühlen sich fast nie oder niemals ausgeruht oder leistungsfähig.

Auszubildende verbringen viel Zeit mit digitalen Medien

Die Auszubildenden beschäftigen sich privat durchschnittlich täglich 7,5 Stunden mit digitalen Medien, schauen Filme oder Fernsehen, telefonieren, chatten oder SMSen, spielen am Computer, an der Konsole oder auf dem Smartphone.

Auszubildende haben großes Interesse an betrieblichen Gesundheitsangeboten

Die Ausbildungsbetriebe können dazu beitragen, dass sich ihre Auszubildenden gesünder verhalten. Denn das Interesse an Gesundheitsangeboten ist groß, vor allem zu Themen wie:

  • vollwertiges Kantinenessen und Gewichtsreduzierung,
  • Stressbewältigung und Entspannung,
  • Beratung und Bewegungsprogramme für einen gesunden Rücken,
  • Kommunikation und Führung sowie
  • Gymnastik am Arbeitsplatz bzw. Bewegungspausen.

Höherer Schulabschluss bedeutet weniger Arbeitsunfähigkeitstage

Dass Bildung ein wichtiger Aspekt ist, wenn es um die Gesundheit geht, lässt sich an den Arbeitsunfähigkeitstagen erkennen. Je höher der Schulabschluss desto geringer sind die Krankheitstage. Ein Auszubildender mit Abitur hat z. B. fast nur die Hälfte an Arbeitsunfähigkeitstagen (durchschnittlich rund 15) im Vergleich zu einem Auszubildenden ohne Schulabschluss (durchschnittlich rund 28).



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