Bewegung muss nicht unbedingt Sport sein


Bewegung muss nicht Sport sein

Jeder Dritte ist wegen Asthma, Diabetes oder Herz-Kreislaufbeschwerden in ärztlicher Behandlung. Rückenbeschwerden sind aus Bewegungsmangel zur Volkskrankheit geworden. Dabei hätte schon kurzes Aufstehen alle 20 Minuten einen positiven gesundheitlichen Effekt.

Im Podcast „Auf Bewegung kommt es an“ des Funkkolleg Gesundheit vom Hessischen Rundfunk geht es dieses Mal um die positiven Effekte von körperlichen Aktivitäten. Wissenschaftler erläutern, warum Bewegung gesund ist und was sie für den Körper und das Wohlbefinden bedeuten kann. Ein Sportpsychologe erklärt zudem, warum es so schwer fällt, sich zu bewegen, und wie man sich überwinden kann.

Bewegung ist nicht gleich Sport

Mit Bewegung verbinden die meisten Sport, ob Fahrradfahren, Fitness, Walken, Fußball oder Tennis. Manche finden Sport toll und trainieren viel und regelmäßig. Andere bezeichnen sich eher als Sportmuffel und verbringen den Feierabend lieber auf dem Sofa. Jeder Dritte zählt sich zu den Sportmuffeln, fährt am liebsten mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit und liegt im Urlaub am Pool oder am Strand, so eine Studie der Techniker Krankenkasse (TK).

Positive Effekte von Bewegung

Wer sich bewegt, profitiert mit körperlichem und seelischem Wohlbefinden. So sinkt beispielsweise das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hohem Blutdruck, Diabetes oder Depressionen. Die Schlafqualität verbessert sich. Die Anfälligkeit gegen Stress verringert sich. Das Selbstwertgefühl steigt.

Doch das Wissen um all diese positiven Effekte motiviert ebenso wenig, sich langfristig zu bewegen, wie die Angst vor möglichen Erkrankungen.

2,5 Stunden moderat oder 75 Minuten intensiv bewegen

Man muss die Freude an der Bewegung verinnerlichen, so der Ansatz der Sportpsychologie. Wer Bewegung positiv erlebt, kann sich in dieses gute Gefühl hineindenken, wenn der innere Schweinehund mal wieder auf die Bremse tritt.

Jeder Erwachsene sollte pro Woche 2,5 Stunden moderat oder 75 Minuten intensiv körperlich aktiv sein. Moderat kann Nordic Walking bedeuten oder Gartenarbeit mit leichter bis mäßiger Belastung, aber auch Motorradfahren. Wer es lieber kurz und intensiv mag, kann joggen, zum Krafttraining ins Fitnesscenter gehen oder sportlich tanzen.

Jede Bewegung zählt

Wer nur sitzt, verbraucht etwa eine Kilokalorie je Körpergewicht pro Stunde. Beim langsamen Gehen sind es schon doppelt so viele, beim zügigen Nordic Walking sind es bereits 4-mal so viele. Metabolisches Äquivalent nennt die Wissenschaft die Berechnung der Intensität.

Nicht für jeden muss Sport die Lösung sein, um gesünder zu leben. Doch mehr Bewegung wäre für die meisten gesünder. Und schon mit einem Spaziergang lassen sich geistige Blockaden lösen und neue Ideen entwickeln.