In der realen Welt schaut man dem Kollegen über die Schulter und lässt sich von ihm zum Beispiel eine Excel-Funktion für die Tabellenkalkulation erklären oder den sicheren Umgang mit einer Säure zeigen. Der Vorteil dabei ist, dass man im Anschluss an die Demonstration das Neue gleich selbst anwenden kann. Diese Art des Lernens bezeichnet man als informelles Lernen, weil es außerhalb von Bildungseinrichtungen passiert und keine Prüfung mit Zertifikat zum Ziel hat. Auch in der virtuellen Welt gibt es solche Lernprozesse. Sie laufen dort über soziale Medien wie Wikis, Blogs und Netzwerke.
Riechen – fühlen – handeln
Bei Präsenzveranstaltungen im Rahmen von Blended Learning ist es wichtig, den richtigen Schwerpunkt zu setzen. Das bedeutet vor allem: praktische Übungen. Liegt der Schwerpunkt auf Theorievermittlung und Frontalunterricht fragen sich die Teilnehmer schnell, warum sie dafür angereist sind oder ihren Arbeitsplatz verlassen haben. Den größten Nutzen ziehen die Teilnehmer aus dem aktiven Handeln, ob beim Testen von Gewürzen, Ausprobieren neuer Computerprogramme oder Bedienen einer Maschine. Wichtig ist auch für sie mitzuerleben, wie sich die Kollegen anstellen. Sie können Verhalten und mögliche Fehler beobachten, sich sofort darüber austauschen und gemeinsam Lösungen erarbeiten und umsetzen.
Vorteile
Die Kommunikation ist ganzheitlich.
Die persönliche Begegnung löst Emotionen aus. Emotionen erhöhen den Lernerfolg messbar.
Die Teilnehmer unterstützen sich gegenseitig beim Lernen.
Das soziale Geschehen steht im Mittelpunkt.
Teilnehmer und Dozenten lernen sich persönlich kennen.
Die Teilnehmer können Präferenzen füreinander entwickeln.
Dozenten können auf Verständnisschwierigkeiten und auf Anregungen unmittelbar reagieren.
Es können jederzeit weiterbringende Diskussionen entstehen.
Nachteile
Alle Personen müssen zur gleichen Zeit am gleichen Ort sein.
Alle Teilnehmer sollten gleiches Vorwissen haben, damit der allgemeine Lernfortschritt nicht behindert wird.
Das Lerntempo ist kaum individualisierbar.