Wie lassen sich die Arbeitsbedingungen gestalten, dass das Risiko eines Burnouts sinkt? Eine Antwort auf diese Frage gibt eine Studie von Wissenschaftler der Uni Frankfurt, des Sigmund-Freud-Instituts und der TU Chemnitz: Anerkennung senkt das Risiko der Erkrankung.

Zu einer leistungsgerechten Belohnung gehöre mehr als nur angemessene Bezahlung, berichtete der Frankfurter Sozialpsychologe Professor Rolf Haubl am Dienstag. "Wichtig ist vor allem die soziale Anerkennung, die Menschen für ihren Arbeitseinsatz erhalten."


Fazit der Studie: "Arbeitgeber sollten in die Organisationskultur investieren." Als Schutz vor Überforderung empfehlen die Forscher den Chefs, die Fähigkeiten der Mitarbeiter "nachhaltig zu entwickeln" und den Kollegen, sich "halbwegs solidarisch" zu verhalten.

Die Untersuchung bestätige nicht die häufig geäußerte Meinung, dass Mitarbeiter ihrer Arbeit gegenüber gleichgültiger werden, wenn sie sich überfordert fühlen. "Die Befragten trafen in den Organisationen in der überwiegenden Mehrzahl auf Beschäftigte, die darunter leiden, wenn sie aufgrund eines herrschenden ökonomischen Effizienzdrucks gezwungen sind, Qualitätsstandards zu verletzen", erläuterte der Industriesoziologe Professor Günter G. Voss aus Chemnitz.

 

Über die Studie

Die Forscher befragten 900 Supervisoren, die seit Jahren in sozialen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Schulen beraten. Dazu kamen 30 Intensivinterviews.


Schlagworte zum Thema:  Psychische Belastung