Fraunhofer-Institute untersuchen Verbreitung infektiöser Aerosole im Innenraum
Im Außenbereich ist die Ansteckungsgefahr recht gering. In Innenräumen können sich die infektiösen Aerosole jedoch leicht ansammeln und zu Ansteckungen führen. Das Risiko hängt dabei aber auch von der Nutzung eines Raumes ab. Viele Personen halten sich zeitweise z. B. in ...
- Supermärkten,
- Flugzeugen,
- Produktionshallen,
- Klassenzimmern oder
- Theater und Kino auf.
Simulationsketten weisen infektiöse Aerosole im Nahbereich und im Raum nach
Die Wissenschaftler untersuchen im Projekt AVATOR – kurz für Anti-Virus-Aerosol: Testing, Operation, Reduction –, wie sich Viren in Innenräumen ausbreiten und auf welche Weise man Raumluft effektiv reinigen kann. Dafür werden Simulationen mit unterschiedlichen Verfahren und Detaillierungsgraden über unterschiedlich lange Zeiträume durchgeführt. Die Simulationen ergänzen sich auf sinnvolle Weise. Letztlich entstehen Simulationsketten. Sie beginnen mit Untersuchungen zur Virenübertragung im unmittelbaren Nahfeld einer infizierten Person. Am Ende geht es dann darum, wie sich Viren nach und nach im gesamten Raum verteilen.
In bewegter Luft verbreiten sich Aerosole im Innenraum stärker
Bei der Verbreitung von Aerosolen ist es entscheidend, ob die Luft stark bewegt wird. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn viele Menschen im Raum umherlaufen. Wie sich die Aerosole in einem Supermarkt verteilen, in dem sich mehrere Menschen bewegen, wurde von den Wissenschaftlern bereits beispielhaft berechnet. Das dabei angewandte Verfahren lässt sich auf Flugzeuge, Klassenzimmer und andere Räume übertragen.
In „stehender“ Luft ist die punktuelle Virenlast höher
Aus den Simulationen lässt sich auch ableiten, wie sich Aerosole verteilen, wenn Personen lange Zeit in einem Innenraum sitzen. Die Aerosolwolken breiten sich in „stehender“ Luft entsprechend weniger aus, können jedoch eine höhere Virenlast haben. In solch einem Fall ist es entscheidend, wie nah man einer infizierten Person über einen längeren Zeitraum kommt.
Im Flugzeug trägt man am besten eine FFP2-Maske
Damit die Wissenschaftler Aussagen zum Schutz im (beruflichen) Alltag geben können, untersuchen sie außerdem, wie verschiedene Maskentypen das Ansteckungsrisiko senken können. Für den Aufenthalt in einer Flugzeugkabine empfehlen die Wissenschaftler, eine FFP2-Maske zu tragen. Damit lässt sich die Exposition um mehr als 95 % senken. So nimmt auch das Infektionsrisiko ab.
Das genaue Risiko hängt von mehreren Faktoren ab
- Abstand zur infizierten Person,
- Anzahl infektiöser Viren sowie
- Aufenthaltsdauer im Innenraum.
Immer noch wichtig: Abstandhalten und Masketragen
Parallel zu den Studien zur Luftausbreitung entwickeln die Fraunhofer-Institute verschiedene Luftreinigungstechnologien. Diese werden in Laborumgebungen getestet und in Realumgebungen überprüft. Die Projektergebnisse münden schließlich in neue Konzepte zur Verringerung der Infektionsgefahr. So lange die Corona-Pandemie noch anhält und sich zudem immer neue Virusvarianten entwickeln, empfehlen die Wissenschaftler weiterhin Abstand zu halten und Masken zu tragen.
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