Manche Berufe schlagen mehr auf die Seele
Die Fehlzeiten durch Depressionen haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Sie machen zwar nur 1,4 % der Arbeitsunfähigkeitsfälle aus, doch da sie durchschnittlich 64 Fehltage verursachen, fallen sie stark ins Gewicht. In der Auswertung der TK lässt sich auch erkennen, dass ein Zusammenhang zwischen Depressionen und Geschlecht, Alter, Bildung sowie Branche besteht.
Callcenter-Agenten, Altenpflege und Erzieher erkranken überdurchschnittlich oft
Die Statistik der Arbeitsunfähigkeiten wegen Depressionen führen folgende Branchen an:
- Callcenter-Mitarbeiter,
- Altenpfleger und
- Kinderbetreuer bzw. -erzieher.
Am wenigsten betroffen sind dagegen:
- Elektrotechniker,
- Maschinebautechniker,
- Ärzte,
- Geschäftsführer und Vorstände,
- Wissenschaftler und Forscher.
Frauen und ältere Erwerbstätige fallen häufiger und länger aus
Zu den weiteren wichtigsten Ergebnissen aus dem Depressionsatlas zählen:
- Frauen sind doppelt so häufig von Depressionen betroffen wie Männer.
- Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bestehen hinsichtlich Depressionserkrankungen und der Verordnung von Antidepressiva nicht mehr.
- 2013 erhielten rund 6 % der Erwerbspersonen ein Antidepressiva verschrieben.
- Die verordnete Tagesdosis hat sich seit 2000 fast verdreifacht.
- In Hamburg sind die höchsten Fehlzeiten wegen Depressionen verzeichnet, in Baden-Württemberg die geringsten.
- Bei den 15 – 19 jährigen Erwerbstätigen liegen die Fehlzeiten wegen Depressionen bei durchschnittlich 31 AU-Tagen. Bei den 60 – 65 Jährigen steigt die Zahl mit 189 AU-Tagen fast um das Sechsfache an.
- Beschäftigte mit geringer Qualifilkation sowie in sozialen Berufen erkranken deutlich häufiger als solche in Berufen mit höherer Qualifikation oder mit technisch-handwerklicher Ausrichtung.
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