Frühling: Was tun bei Heuschnupfen

Der Winter nimmt kein Ende - alle sehnen sich den Frühling herbei. Alle? Nein, denn Allergiker spüren es schon seit einiger Zeit: Pollen sind wieder unterwegs und machen für manch einen aus der Frühlingszeit eine Leidenszeit. Wer rechtzeitig handelt, kann die Beschwerden lindern.

Bei akuten Beschwerden empfiehlt Prof. Karl-Christian Bergmann von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) sofort die Einnahme von Antihistaminika. Das Medikament wirkt sehr schnell. "Allergiker sollten immer Tabletten für den Notfall dabei haben", sagte der Mediziner dem dpa-Themendienst.

Frühlingszeit ist Pollenzeit

Bei Sonnenschein, steigenden Temperaturen und Wind werden vermehrt Pollen freigesetzt. Wenn sich das Wetter so hält, fliegen noch circa bis zum 20. März Haselnuss- und Erlenpollen", erläutert Bergmann. Ab Mitte März setzt zudem in ganz Deutschland der Birkenpollenflug an.

"Ein Pollengitter vor dem Fenster hat eine recht große Wirkung"

so der der Mediziner. Der Pollenflug startet früh morgens, erreicht mittags seinen Höhepunkt und lässt dann zum Abend hin nach. Daher sollte man erst nachmittags lüften.

Die Allergene setzen sich zwar in langem oder lockigem Haar fest. Aber abends die Haare zu waschen, damit Pollen nicht mit ins Bett kommen, davon hält Bergmann nicht allzu viel.

"Für eine Behandlung ist es wichtig zu wissen, welche Pollen eine Allergie auslösen"

Dies sei ein entscheidender Schritt, erklärt der Experte. Das könne durch einen Hauttest beim Allergologen geklärt werden. Auch eine rechtzeitig vorgenommene Hyposensibilisierung kann helfen, beschwerdefrei durch den Frühling zu kommen.

Hyposensibilisierung kann bei Heuschnupfen helfen

Die Hyposensibilisierung mit Tabletten beginnt idealerweise vier Wochen vor der Saison. "Man nimmt morgens eine Tablette, legt sie unter die Zunge und lässt sie dort zwei Minuten zergehen", so der Mediziner. Danach werde sie herunter geschluckt. Als Nebenwirkung trete leichter, aber ungefährlicher Juckreiz im Mundraum auf.

Deutlich früher muss eine Hyposensibilisierung mit Spritzen beginnen. Bergmann rät, drei Monate vor der Pollensaison damit anzufangen.

Antihistaminika helfen bei Heuschnupfen

"Früher machten die Allergietabletten müde, aber heute ist die Müdigkeit nach der Einnahme nicht mehr so stark", erläutert Bergmann. Das Medikament kann so lange genommen werden, bis die allergieauslösenden Pollen nicht mehr fliegen.

Eine Alternative zu Antihistaminika sei ein Nasenspray mit Kortison. Das bekommen Allergiker ohne Rezept. Nasenspülungen bringen Bergmann zufolge nichts.

Zuhause bleiben müssen die Betroffenen in der Regel nicht. Es gebe nur sehr wenige Patienten, die so starken Heuschnupfen haben, dass sie nicht mehr auf die Straße gehen können, sagt Bergmann. Der letzte Schritt sei dann eine Behandlung mit Kortisontabletten, die es auf Rezept gibt.

dpa

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