Führungskraft als Multiplikator im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Gehen Führungskräfte selbst bewusst mit ihrer Gesundheit um, stehen die Chancen gut, dass sich auch die Mitarbeiter an ihrem positiven Gesundheitsverhalten orientieren.
Führungskräfte - Vorbildfunktion und Ressourcenorientierung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Hinsichtlich der gesundheitlichen Situation von Führungskräften im mittleren Management sind allgemeine Aussagen problematisch. Was erst einmal abwegig klingt, lässt sich mit dem Vorhandensein größerer Ressourcen begründen. Demnach sind Führungskräfte zwar höheren Anforderungen ausgesetzt, sind aber im Schnitt auch „robuster“ als manche ihrer Mitarbeiter. Beispielsweise durch eine höhere Stressschwelle oder günstigeren persönlichen Voraussetzungen, ihre Belastungen positiv zu bewältigen.
Im Zuge der Studie „Psychische Gesundheit von Manager/-innen“ (PsyGeMa) konnte herausgefunden werden, dass gesunde Führungskräfte ihre Symptome früher ernst nehmen und aktiv dagegen steuern. Auch sind sie stärker davon überzeugt, positiv auf ihre Gesundheit einwirken zu können. Weiterhin arbeiten sie häufiger in Unternehmen, in welchen es zur Kultur gehört, entsprechende Probleme anzusprechen.
Genau wie an der eigenen Gesundheit sollte jede Führungskraft daran interessiert sein, die Belegschaft leistungsfähig und gesund zu halten. Dabei muss dieses Interesse über die gesetzlich verankerte Fürsorgepflicht hinausgehen. Nur wenn die Führungskraft selbst von betrieblichen Gesundheitsförderungs-Maßnahmen überzeugt ist, funktionieren diese auch. Betriebliches Gesundheitsmanagement muss also von allen gelebt werden.
Dabei rechnet sich BGM nicht nur als Investition in die Gesundheit, sondern sichert auch den wirtschaftlichen Erfolg. Seit 2003 wertet die „Initiative Gesundheit und Arbeit“ (iga) regelmäßig die wissenschaftliche Literatur aus. So sinken die betrieblichen Fehlzeiten dank betrieblicher Gesundheitsförderung durchschnittlich um ein Viertel und auch die damit verbundenen Kosten gehen im Schnitt um ca. 25 % zurück.
Führungskräfte - Kommunikation und Kompetenz im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Ist das Interesse für die gesundheitlichen Belange ihrer Mitarbeiter gegeben, zeichnen sich Führungskräfte dadurch als Multiplikatoren aus, indem sie die Belegschaft aktiv miteinbeziehen. Beispielsweise können Mitarbeiter Hinweise über Fehlbelastungen geben oder Probleme hinsichtlich der Arbeitsbedingungen ansprechen.
Außerdem muss die Führungskraft auch jene im Blick haben, die sich vielleicht nicht mitteilen. Vielen Mitarbeitern fällt es beispielsweise schwer zuzugeben, wenn sie überfordert sind. Hierfür ist in jedem Falle ein vertrauensvolles, empathisches und offenes Verhältnis zwischen Führungskraft und Mitarbeitern die Grundlage.
In diesem Zuge sind eine adressatengerechte Kommunikation sowie transparente Information unerlässlich. Unterstützend wirkt da ein ausgeprägtes Maß an sozialer, emotionaler und nicht zuletzt fachlicher Kompetenz seitens der Führungskraft, die als BGM-Multiplikator prädestiniert ist. So lässt sich nämlich das Wort multiplicare aus dem Lateinischen ableiten und wird damit assoziiert, einen Wissensbereich weiterzutragen und zu vervielfältigen. Um gerade fachliches Wissen weitergeben zu können, muss sich die Führungskraft selbst entsprechend sicher fühlen und informiert sein.
Führungskräfte - Schnittstellenarbeit und Kompetenzerwerb im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Als Schnittstelle zwischen Management, BGM und Mitarbeitern tragen Führungskräfte als Multiplikatoren maßgeblich dazu bei, dass die Belegschaft die angebotenen Gesundheitsförderungsmaßnahmen auch nutzt.
Dies betrifft zunächst einmal die zielgerichtete Kommunikation und Information über Maßnahmen. Weiterhin sollte die Führungskraft die Mitarbeiter zur aktiven Nutzung motivieren und zugleich bei der Umsetzung unterstützen. Das Thema Gesundheit ist nicht nur Führungsaufgabe in Bezug auf die Mitarbeiter, auch sie selbst sollten sich gesund führen, um als Vorbild agieren zu können.
Immer mehr Unternehmen wissen, dass nur gesunde Beschäftigte die Leistungsfähigkeit und Kreativität erbringen können, die sie zukünftig brauchen. Daher bieten sie ihren Mitarbeitern Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit an. Um jedoch mögliche Gesundheitspotenziale effektiv erschließen zu können, müssen die zentralen Handlungsfelder identifiziert werden.
Lehrgang der BSA-Akademie „Gesundheitsexperten im Betrieb“
In diesem Lehrgang der BSA-Akademie erwerben die Teilnehmer fachliche Kompetenzen als „ Gesundheitsexperten im Betrieb“ zur „Förderung der psychosozialen Gesundheit“ und zu „Ergonomie und Rückengesundheit“, um Wissen im Unternehmen zu Entstehung, Verbreitung und Verlauf von Belastungsprozessen am Arbeitsplatz weitergeben und anwenden zu können.
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