Homeoffice braucht klare Regeln und direkten Austausch

Flexibel, global, digital – Arbeiten 4.0 setzt weniger auf Anwesenheit im Unternehmen. Und auch  feste Arbeitszeiten spielen eine geringere Rolle. Trotz allem braucht es klare Regeln, damit die Arbeit auch vom Homeoffice aus einen Mehrwert darstellt.

In Deutschland ist das Arbeiten im Homeoffice bei den Beschäftigten beliebt. Sie wollen gerne selbstbestimmt zwischen Arbeits- und Privatleben Projekte bearbeiten oder Büroarbeiten erledigen. Und sie wollen sich den Stress beim Pendeln ersparen.

Warum das Homeoffice nicht immer die beste Lösung ist

Mehrere Studien und Beispiele aus der Praxis zeigen, welche Schwierigkeiten es beim Modell Homeoffice geben kann.

  • Homeoffice funktioniert nicht als Pauschallösung.
  • Homeoffice als Privileg führt zu Streitereien.
  • Manche Aufgaben sind aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht für die Bearbeitung in Privaträumen geeignet.
  • Oft ist ein Homeoffice technisch nicht ausreichend ausgestattet oder entspricht nicht den Anforderungen des Arbeitsschutzes etwa hinsichtlich der ergonomischen Gestaltung.
  • Mangelnde Selbstdisziplin kann Entgrenzung der Arbeitszeit oder zur ständigen Erreichbarkeit verursachen und dazu führen, dass Beschäftigte nicht mehr abschalten können und sich schlechter erholen.
  • Das Homeoffice führt zu Überstunden, wenn Arbeit ausgelagert wird, die während des regulären Arbeitstages im Unternehmen nicht erledigt werden konnte.
  • Vor allem für Frauen kann geringe Präsenz im Unternehmen ein Karriereknick bedeuten.

Welche Regeln braucht das Modell Homeoffice?

Beispiele aus der Praxis zeigen, welche Regeln Führungskräfte bzw. das Unternehmen vorgeben sollten.

  • Jeder Beschäftigte sollte seinen Wunsch nach Arbeiten im Homeoffice anmelden dürfen.
  • Im Einzelgespräch mit der Führungskraft ist zu klären, ob der Interessent für das Modell Homeoffice geeignet ist.
  • Gemeinsam mit der Führungskraft ist festzulegen, welche Aufgaben in welchem Zeitfenster von zu Hause aus zu erledigen sind.
  • Im Unternehmen sind für den Umgang mit arbeitsbedingter Erreichbarkeit Konzepte zu entwickeln.
  • In einer Betriebsvereinbarung ist festzuhalten, dass die Arbeit im Homeoffice zu keiner Benachteiligung und zu keiner Beeinträchtigung des beruflichen Fortkommens führt.
  • Die Vereinbarung zur Telearbeit ist regelmäßig zu hinterfragen bzw. auf den Nutzen hin zu überprüfen.


Mehr über das Modell Homeoffice lesen Sie im Artikel „ Huch! Alle weg?“ im DGUV-Magazin für Führungskräfte TopEins.


Schlagworte zum Thema:  Homeoffice, Mobiles Arbeiten