Wann ist Sitzen schädlich?
Für die Langzeitstudie, über die die Süddeutsche Zeitung berichtet hat, wurden 3.500 freiwillige Teilnehmer 8,5 Jahre zu ihrem Sitzverhalten beobachtet. Gemessen und ausgewertet wurden die Sitzzeiten im Beruf und in der Freizeit. Außerdem wurde der Gesundheitszustand der Teilnehmer erfasst und bewertet. Dabei zeigte sich, dass langes, bewegungsloses Sitzen am schädlichsten ist. Allerdings könnten auch weitere Faktoren eine negative Rolle spielen.
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Bewegungsmangel und Erkrankungen?
Der Zweck der Studie war es, einen Zusammenhang zwischen Bewegungsmangel und dem Risiko für Herzkreislauferkrankungen bzw. Sterblichkeit herzustellen. Da beim Sitzen meist wenig Bewegung stattfindet, wurde das Sitzverhalten beim Fernsehen und das Sitzen im Beruf bei den Teilnehmern untersucht und mit ihrem Gesundheitszustand verglichen.
Lang bewegungslos Sitzen ist gefährlich
Besonders risikoreich für die Gesundheit ist langes und bewegungsloses Sitzen, so ein Ergebnis der Studie. Eine Zunahme der negativen Folgen trat vor allem bei Teilnehmern auf, die länger als 4 Stunden pro Tag am Stück vor dem Fernsehgerät verbrachten.
Bereits mäßige körperliche Aktivität verbessert die Gesundheit
Die Risiken durch langes Sitzen lassen sich dagegen bereits durch mäßige körperliche Aktivität ausgleichen, wie weitere Studienergebnisse zeigen. Selbst bei gleich hoher Stundenzahl schnitten diejenigen gesundheitlich besser ab, die sitzende Tätigkeiten bei der Arbeit ausführen statt stundenlang fernsehen.
Mehr als 4 Stunden Sitzen vor dem Fernseher birgt ein hohes Gesundheitsrisiko
Bei den Teilnehmer zeigte sich, dass mehr als 4 Stunden fernsehen am Tag das Risiko für Herzkreislauferkrankungen und Sterblichkeit um 50 % erhöht gegenüber denjenigen, die weniger als 2 Stunden pro Tag vor dem Fernseher sitzen.
Sitzunterbrechungen und körperliche Aktivitäten in der Freizeit halten fit
Allerdings ist es zu kurz gedacht, dass einmal am Tag zum Drucker gehen ausreicht, um bei überwiegend sitzender Tätigkeit fit und gesund zu bleiben. Nur mit häufigeren Sitzunterbrechungen bei der Arbeit sowie mindestens 150 Minuten mäßiger körperlicher Aktivität pro Woche lassen sich die Risiken durch langes Sitzen ausgleichen.
Beim Fernsehen wird vermehrt auch gegessen, geraucht und getrunken
Wer vor dem Fernseher sitzt, macht dies meist nahezu bewegungslos. Hinzu kommt aber auch, dass während des Fernsehens häufig gegessen wird und dann meist zu viel und fettig oder süß, wie Chips oder Schokolade. Auch der Konsum von Zigaretten und/oder Alkohol spielt beim Fernsehen vermehrt eine Rolle, wie die Ergebnisse im Rahmen der Jackson Heart Study zeigen. Welche Rolle u. a. die Ernährung in Zusammenhang mit Sitzen spielt, wurde jedoch nicht näher geklärt.
-
Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
4.8671
-
Bildschirmbrille: Fragen und Antworten
4.116
-
Arbeitsmedizinische Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
2.803
-
Was tun, wenn der Frosch nicht verschwinden will
1.042
-
Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
1.028
-
Arbeitsstättenverordnung: Wann ist ein Pausenraum Pflicht?
987
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
730
-
ASR A3.5: Ab wann ist die Raumtemperatur am Arbeitsplatz zu kalt?
686
-
Gefahr durch Epoxidharz wird unterschätzt
424
-
Nachtschichtuntauglichkeit: Wenn ein Mitarbeiter nicht mehr nachts arbeiten darf
402
-
Wie sich Arbeitsplätze altersfreundlich gestalten lassen
17.12.2024
-
Burnout bei „Interaktionsarbeit“: Welche Berufe sind besonders betroffen?
12.12.2024
-
Mitarbeiterbindung als Erfolgsfaktor
06.12.2024
-
Fünf-Schicht-System: Grundlagen, Funktion und Arbeitsschutz
04.12.2024
-
Wiedereingliederung nach psychischen Erkrankungen
02.12.2024
-
Wie sich neue Arbeitsformen auf Leistung und Beanspruchung auswirken
29.11.2024
-
Vier-Schicht-System: Grundlagen, Funktion und Arbeitsschutz
28.11.2024
-
Barrierenmanagement im BGM
21.11.2024
-
Drei-Schicht-System: Grundlagen, Funktionsweise und Arbeitsschutz
20.11.2024
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
11.11.2024