Gesundheitsförderung wieder auf Vor-Corona-Niveau
Rund 630,6 Mio. Euro haben die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr in Aktivitäten zur Gesundheitsförderung in Lebenswelten, Betrieben und für einzelne Versicherte investiert. Damit haben die Gesamtausgaben der GKV für Gesundheitsförderung und Prävention nun wieder das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 (rund 630,8 Mio. Euro) erreicht. Das geht aus dem neuen Präventionsbericht von GKV-Spitzenverband und Medizinischem Dienst Bund hervor.
„Wir freuen uns, dass wir in allen Bereichen der Gesundheitsförderung und Prävention nach drei Jahren nun wieder den Stand der Vor-Corona-Zeit erreicht haben. Das beständige Engagement der Krankenkassen kann allerdings nur dann sein volles Potenzial entfalten und nachhaltig wirken, wenn auch alle übrigen in der Verantwortung stehenden Akteure sich hier verstärkt einbringen – und zwar sowohl im Bund als auch in den Ländern und Kommunen. Mit einem Health in All Policies-Ansatz bessere Rahmenbedingungen für Gesundheitsförderung und Prävention zu schaffen, sollte daher dringend auf der Agenda einer nächsten Bundesregierung stehen“, so Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes.
Dr. Stefan Gronemeyer, Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Dienstes Bund, betont die zunehmende Bedeutung der Prävention im Falle von Pflegebedürftigkeit: „Das verstärkte Engagement der Pflegekassen im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention bei pflegebedürftigen Menschen ist zu begrüßen und sollte mit Blick auf den demografischen Wandel zukünftig weiter ausgebaut werden.“
Zuwachs bei betrieblicher Gesundheitsförderung und Individualkursen
Als Ergebnis des Engagements der Krankenkassen in präventive Maßnahmen wurden im Jahr 2023 durch betriebliche Gesundheitsförderung erneut deutlich mehr Beschäftigte (+ 11 Prozent) bzw. Betriebe und Unternehmen (+ 12 Prozent) als im vorangegangenen Berichtsjahr erreicht. Einen enormen Zuwachs von 25 Prozent mehr Teilnahmen (2023: 1.613.532, 2022: 1.295.193) konnten die Kursangebote verzeichnen, die sich an einzelne Versicherte wenden und sich mit Bewegungsförderung, Stressbewältigung, Ernährung und Suchtmittelreduktion befassen.
Stabilisierung bei lebensweltbezogener Prävention
Bei den gesundheitsförderlichen und primärpräventiven Maßnahmen etwa zur Ernährung und Bewegung oder zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in Lebenswelten wie Kindertagesstätten, Schulen und Kommunen erhöhte sich die Anzahl der dokumentierten Aktivitäten im Berichtsjahr leicht (2022: 4.363, 2023: 4.467), wobei die Anzahl der damit erreichten Lebenswelten und Menschen allerdings um 7 bzw. 8 Prozent im Vergleich zu 2022 leicht zurückging.
Im Bereich der Lebenswelten wurden mit einer gesetzlichen Neuregelung im vergangenen Jahr die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen, um die krankenkassenübergreifenden Aktivitäten des GKV-Bündnisses für Gesundheit ab 2024 auf neuer gesetzlicher Grundlage fortzuführen und insbesondere auf Landesebene auszubauen. In allen 16 Bundesländern haben inzwischen Landesarbeitsgemeinschaften des GKV-Bündnisses für Gesundheit ihre Arbeit aufgenommen. Mit dieser neuen Struktur können regionale Bedarfe und Gegebenheiten konsequenter berücksichtigt werden und sie erleichtert die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure vor Ort. Eine wichtige Aufgabe, denn Gesundheitsförderung und Prävention sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die kooperativ und gemeinsam in allen Lebensbereichen angegangen werden müssen.
Prävention in Pflegeheimen deutlich über Vor-Corona-Niveau
Die Pflegekassen haben sowohl mehr Pflegeeinrichtungen zu den Möglichkeiten und Inhalten von Gesundheitsförderungs- und Präventionsangeboten informiert und beraten (2023: 3.531, 2022: 2.186) als auch mehr präventive Aktivitäten umgesetzt (2023: 2.796, 2022: 2.529). Mit den Präventionsangeboten der Pflegekassen wurden damit 24 Prozent mehr pflegebedürftige Menschen im Vergleich zum Vorjahr erreicht (2023:125.633, 2022: 101.199) und die Ausgaben für Prävention in Pflegeheimen entsprechend gesteigert (2023: 20,1 Mio. Euro, 2022: 18,5 Mio. Euro). Das Niveau der Vor-Corona-Zeit konnte in diesem Bereich damit nicht nur erreicht, sondern inzwischen deutlich übertroffen werden.
Präventionsleistungen in stationären Pflegeeinrichtungen zielen darauf ab, die gesundheitliche Situation der Bewohnenden zu stärken und deren Lebensqualität positiv zu beeinflussen. Neben den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Menschen sind auch die Arbeitsbedingungen und die Gesundheit der Pflegenden von Relevanz und in die Maßnahmen einzubeziehen. Wie dies gelingen kann, zeigen die in einem Sonderteil des Präventionsberichtes vorgestellten Praxisbeispiele, die unter anderem einen Einblick in verknüpfte Präventionsangebote für Pflegekräfte und pflegebedürftige Menschen geben.
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