Psychische Gesundheit: Arbeit und Erholung ausbalancieren

Von 2014 bis 2017 beschäftigte sich das BAuA-Projekt "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt" damit, den Stand des Wissens zu psychischen Arbeitsbedingungsfaktoren in der Arbeit aufzubereiten. Nun geht es darum, die betriebliche Umsetzung von geeigneten Maßnahmen voranzubringen.

Laut einer Erkenntnis der Studie, gewinnt das Zusammenspiel von Arbeit und Erholung am Feierabend zunehmend an Bedeutung. Doch Abschalten gelingt nur dann, wenn Situationen bei der Arbeit abgeschlossen werden können und nicht – gedanklich und emotional – mit in die Freizeit genommen werden. Die Wissenschaftler empfehlen deshalb, Arbeit und Erholung auszubalancieren.

Erholungsdefizite gefährden die Gesundheit

Arbeitsanforderungen, hohe Arbeitsintensität oder Emotionsarbeit, Unterbrechungen oder Verkürzungen der Ruhezeit gehören für immer mehr Beschäftigte zum beruflichen Alltag. Passiert das über einen längeren Zeitraum oder mit hoher Intensität, baut sich ein Erholungsdefizit auf, was negative gesundheitliche Folgen verursachen kann.

Konflikte zwischen Arbeit und Privatleben schränken Erholung ein

Aber auch Konflikte zwischen Arbeit und Privatleben können Erholungsmöglichkeiten und Erholungsfähigkeiten einschränken. Mischen sich Arbeit und Privatleben, kann dies dazu führen, dass beide Bereiche zeitlich besser vereinbar sind. Doch unter Umständen fällt es schwerer, sich mental von der Arbeit abzugrenzen.

Für die eine Seite des Gleichgewichts ist die Arbeitsgestaltung wichtig

Damit Arbeit und Erholung im Gleichgewicht sein können, sollten bei der Arbeitsgestaltung folgende Empfehlungen der Wissenschaftler berücksichtigt werden:

  • Vermeiden Sie dauerhaft eine sehr hohe Arbeitsintensität.
  • Minimieren Sie Rufbereitschaft oder Arbeit auf Abruf.
  • Grenzen Sie die kurzfristige Arbeitszeitvariabilität ein.
  • Sorgen Sie bei hohen emotionalen Anforderungen oder beim häufigen Auftreten von Konfliktsituationen für Unterstützung durch Kollegen und Führungskräfte.

Abschlussbericht stellt Ergebnisse dar und gibt Empfehlungen

Wissenschaftler und Experten haben für die Studie 25 Arbeitsbedingungen wie z. B. Arbeitsintensität, Arbeitsplatzunsicherheit, Pausen, Erreichbarkeit oder Lärm, die für die psychische Gesundheit eine Rolle spielen, aufgeteilt auf die 4 Themenfelder Arbeitsaufgabe, Führung und Organisation, Arbeitszeit und Technische Faktoren näher betrachtet. Im Abschlussbericht Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt - Wissenschaftliche Standortbestimmung sind sowohl die Ergebnisse dargestellt als auch Empfehlungen formuliert, die sich an den Arbeitsschutz, das betriebliche Gesundheitsmanagement und angrenzende Politikfelder wenden.


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