Sicherheit und Gesundheit: Risiken an "grünen Arbeitsplätzen"

Bei so genannten „grünen Arbeitsplätzen“ steht der Schutz der Umwelt im Mittelpunkt. Doch was gut für die Umwelt ist, ist nicht unbedingt auch sicher und gesund für die Arbeitnehmer.

Sicherheit und Gesundheitsschutz ist an jedem Arbeitsplatz wichtig. Doch lassen sich Schutzmaßnahmen nicht einfach von einem auf den anderen Arbeitsplatz übertragen. So treten bei grünen Arbeitsplätzen Risiken auf, die bisher unbekannt waren. Da sich die „grüne Wirtschaft“ allerdings sehr schnell entwickelt, ist es notwendig ebenso schnell Maßnahmen zu entwickeln und zu etablieren, um die Arbeitnehmer bei ihren Tätigkeiten ausreichend zu schützen.

Weniger Abfall kann ein Risiko für Arbeitnehmer bedeuten

Zwei Beispiele zeigen, welche neuen Risiken an „grünen Arbeitsplätzen“ entstehen können. So wurde bei der Abfallwirtschaft sichtbar, dass die Reduzierung der Abfallmenge dazu führen kann, dass Unfälle und Krankheiten bei den Arbeitnehmern zunehmen.

Qualifikationsmängel können zum Risikofaktor werden

Bei Solaranlagen kann dagegen mangelnde Qualifikation zum Risiko werden. Um Anlagen sicher installieren zu können, braucht es Fachkenntnisse eines Dachdeckers, Klempners und eines Elektrikers. Arbeitnehmer mit fehlender oder unvollständiger Qualifikation setzen ihre Gesundheit aufs Spiel.

Nachhaltigkeit muss sich auch auf den Arbeitsplatz auswirken

Bei „grünen Arbeitsplätzen“ geht es u. a. um die Verringerung von Treibhausgasemissionen, die Steigerung der Energieeffizienz, die Förderung erneuerbarer Energien wie etwa Windräder oder Solaranlagen oder die Reduzierung von Abfällen. Mit neuen Technologien und Arbeitsprozessen sollen das Ökosystem und die Biodiversität geschützt oder wiederhergestellt werden. Dabei spielt der Begriff der Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Allerdings bedeutet Nachhaltigkeit auch sichere und gesunde Arbeitsbedingungen für die Arbeitnehmer.

Erfolg auf Kosten der Gesundheit?

Doch Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit werden in der „grünen Wirtschaft“ immer wieder vernachlässigt. Grund dafür ist u. a. der zunehmende politische Druck sowie ein wirtschaftlich umkämpfter Markt.

EU-OSHA stellt Checklisten zur Verfügung

Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) hat in einer Zukunftsstudie Prognosen zu möglichen Risiken hinsichtlich der Sicherheit und Gesundheit abgegeben. Außerdem bietet die Agentur Checklisten, mit denen sich potenzielle Gefahren für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz von Arbeitnehmern im Zusammenhang Solarenergieanwendungen, Windenergie bzw. nachhaltigem Bauen ermitteln lassen und die Beispiele für Präventionsmaßnahmen enthalten.


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