Sick-Building-Syndrom: Probleme bei Innenraumarbeitsplätzen

Bei Innenraumarbeitsplätzen handelt es sich um ganz normale Arbeitsplätze etwa im Büro, in einer Schule, Bibliothek oder einem Ladenlokal. Hier gibt es laut Definition keine besonderen Gefährdungen etwa durch Gefahrstoffe oder starken Lärm. Trotzdem klagen Beschäftigte gelegentlich über Beschwerden.

Typische Beschwerden in Innenräumen können Kopfschmerzen, Augenbrennen, Halskratzen oder eine verstopfte Nase sein. Die Ursachen dafür sind meist nicht offensichtlich. Deshalb spricht man in solch einem Fall dann vom Sick-Building-Syndrom. Das „Gebäude“ löst allergische oder andere Reaktionen aus. Doch was genau zu den Beschwerden führt, lässt sich nur mit einer umfassenden Analyse ermitteln.

Suche nach Ursachen ist nicht immer einfach

Beim Sick-Building-Syndrom kann es sich neben gesundheitlichen Problemen auch um eine Befindlichkeitsstörung handeln. Deshalb ist die Suche nach Ursachen und Lösungen nicht immer ganz einfach. Gelegentlich kann es auch passieren, dass zwar die Ursache ermittelt wird, sich aber nicht lösen lässt. Dann müssen andere Lösungswege erarbeitet werden.

Experten empfehlen bei der Analyse schrittweise vorzugehen

Die dritte überarbeitete Ausgabe der Broschüre "Innenraumarbeitsplätze - Vorgehensempfehlung für die Ermittlungen zum Arbeitsumfeld" des Instituts für Arbeitsschutz (IFA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) empfiehlt eine schrittweise Analyse, sobald Beschwerden auftreten.

Analyse beginnt mit Ortstermin und Gespräch

Als Erstes sollte in einem Ortstermin, an dem neben dem Betroffenen der Betriebsarzt und die Fachkraft für Arbeitssicherheit teilnehmen, folgende Fragen besprochen werden:

  • Welche Beschwerden treten auf?
  • Wann und wie häufig treten die Beschwerden auf?

Ursachen und Reaktionen können ganz unterschiedlich sein

Augenbeschwerden können z. B. durch Schadstoffe aus Bodenbelägen aber auch durch mangelhafte Beleuchtung verursacht werden. Fragt man die Betroffen nach den Beschwerden werden Brennen, Jucken, Schmerzen, tränende oder trockene Augen, Rötung, Reizung, Entzündung, Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen, Flecken vor den Augen usw. genannt.

Auf jeden Fall sollte man immer bedenken, dass subjektiv geäußerte Vermutungen über mögliche Ursachen in die falsche Richtung führen können.

Manchmal braucht es den richtigen Zeitpunkt für die Ursachenforschung

Wichtig ist auch, mit dem Betroffenen abzuklären, ob er gesundheitliche Beschwerden hat, die nichts mit dem Arbeitsplatz an sich zu tun haben, wie etwa Allergien. So kann es durchaus sein, dass sich jemand mit Heuschnupfen zu einer bestimmten Jahreszeit unwohl fühlt. Wurde gerade zuvor das Gebäude saniert, ist es zunächst schwer zu sagen, ob die Beschwerden durch Pollen oder durch das „Gebäude“ verursacht werden. Hier macht es Sinn, bis zum Ende der Heuschnupfenzeit zu warten, bis weitere Untersuchungen stattfinden.

So lässt sich das Problem mit gezielten Fragen ermitteln

Für weitere Analysen können Ermittlungsbögen herangezogen werden, die es zur Broschüre u. a. zu folgenden Bereichen gibt:

  • Vorkommen und Art der gesundheitlichen Beschwerden,
  • gesundheitliche Situation außerhalb des Arbeitsplatzes sowie
  • Gebäudegestaltung und Raumausstattung.

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