Wie viele sind gesund?
Eine aktuelle amerikanische Studie lässt vermuten, dass Frauen weniger belastbar seien und bereits bei mehr als 40 Wochenstunden Arbeit gesundheitliche Probleme entwickeln würden. Dieser Aussage widerspricht Prof. Nico Dragano, Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, in einem Interview. Er sagt: Unabhängig vom Geschlecht steigt das Gesundheitsrisiko ab 50 Arbeitsstunden pro Woche deutlich an.
Wie viele Überstunden sind gesund?
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Risikogrenze beginnt bei 40 Arbeitsstunden pro Woche
Dragano beruft sich auf Studienergebnisse aus ganz Europa. Diese belegen, dass sowohl Frauen als auch Männer anfällig für Herz-Kreislauferkrankungen werden, wenn sie Überstunden machen. Zu den weiteren gesundheitlichen Problemen, die durch Überstunden verursacht werden können, zählen u. a. Krebs und Diabetes. Die Risikogrenze für die Gesundheit beginnt bei 40 Arbeitsstunden. Ab 50 Stunde pro Woche steigt das Risiko sehr stark an.
Haus- und Familienarbeit bringen Frauen über die riskante 50-Stunden-Grenze
Warum bei der Studie in Amerika Frauen weniger belastbar erscheinen, führt Dragano zumindest für Deutschland auf einen anderen Umstand zurück. Frauen leisten nach Feierabend noch immer den größeren Anteil der Haus- und Familienarbeit, durchschnittlich 2,5 Stunden zusätzlich zu einem Vollzeitjob. Damit kommen sie bereits ohne betriebliche Überstunden deutlich über die riskante 50-Stunden-Grenze. In Vollzeit arbeitende Männer kümmern sich dagegen nur durchschnittlich eine Stunde um Kind und Haushalt.
Im Umgang mit Überstunden sollte man auf Folgendes achten
- „Das schaff ich schon“ darf nicht zum Dauermotto für überstundenlanges Arbeiten werden.
- Auch in jungen Jahren sollten 50 Arbeitsstunden pro Woche die oberste Grenze sein.
- Nach 10 Stunden Arbeit fällt die Leistung deutlich ab, die Konzentration lässt nach, das Unfallrisiko steigt.
- Jeder sollte sich jeden Tag Pausen- und Auszeiten gönnen, um sich zu erholen.
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