Unternehmenskultur aufbauen - Fehlzeiten reduzieren

Wer Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung nur macht, damit die Mitarbeiter leistungsfähiger werden, um länger durchzuhalten, wird wenig Erfolg damit haben. Wertschätzung und Zeit füreinander bringen da weitaus mehr.

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ohne eine gute Unternehmenskultur bedeutet rausgeschmissenes Geld. Die Fehltage werden trotz Bewegungs- und Anti-Stress-Programmen weiter zunehmen. Auf die Schwachstellen bei Gesundheitsangeboten in deutschen Unternehmen weist eine aktuelle Studie hin. Sie zeigt aber auch, was Unternehmen machen können, damit die Mitarbeiter gesund arbeiten können, zufrieden sind und die Fehltage zurückgehen.

Typische Fehler einer falsch verstandenen Gesundheitsförderung

Wenig wirkungsvoll sind Angebote, die bei den Mitarbeitern unerwünscht sind. Sie stoßen auf Ablehnung. Die Mitarbeiter fühlen sich bevormundet. Das Interesse, etwas für die Gesundheit zu tun, sinkt auf Null. Wird mit den Angeboten auch noch der falsche Teilnehmerkreis angesprochen - etwa körperlich arbeitende Beschäftigte mit Fitnesstraining – ist jede Chance vertan.

Stimmt die Unternehmenskultur nicht, bleibt es bei hohen Fehlzeiten

Besonders empfindlich reagieren die Beschäftigten übrigens, wenn sie das Gefühl haben, Angebote der betrieblichen Gesundheitsförderung finden nur statt, damit sie noch mehr leisten können, obwohl sie schon an ihren Grenzen sind. Stimmt also die Unternehmenskultur und das Vorbild der Vorgesetzten nicht, werden sich die Fehltage im Betrieb kaum verringern, so ein Ergebnis der Studie der Hochschule Fresenius zum Thema Mitarbeiterzufriedenheit und Krankmeldungen aus dem Jahr 2018.

So lässt sich eine Unternehmenskultur aufbauen und pflegen

In der modernen Arbeitswelt ist der Druck durch Personalmangel, Einsparungen und gestiegene Anforderungen in nahezu jeder Branche deutlich spürbar. Das erzeugt Stress bei den Beschäftigten. Um das Stressempfinden abzufedern, empfehlen die Wissenschaftler in eine gute Unternehmenskultur zu investieren. Das bedeutet u. a.

  • regelmäßiges Feedback,
  • ein positiver Umgang mit Fehlern,
  • ausreichend Zeit, um Arbeiten zu erledigen,
  • eine gute Stimmung bei der Belegschaft,
  • Anerkennung der Arbeit durch den Vorgesetzten,
  • Unterstützung im Team und für das Team,
  • Austausch zwischen Führungskräften und Mitarbeitern,
  • soziales Engagement,
  • Förderung der Kontakte untereinander z. B. durch Sommerfeste oder Weihnachtsfeiern,
  • gepflegte Räumlichkeiten,
  • einheitliche, moderne Arbeitskleidung sowie
  • hochwertige Arbeitsmittel.

Mitarbeiter wissen am besten, was ihnen gut tut

Wenn Unternehmen so ihre Wertschätzung ausdrücken, werden sich die Fehltage reduzieren. Sollte nach all diesen Maßnahmen noch Geld übrig sein, kann man – so die Wissenschaftler der Studie – über z. B. gesundheitsfördernde Bewegungsangebote nachdenken. Was es dann konkret sein kann, wissen übrigens die Mitarbeiter am besten.


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