Analyse der Kostenbelastung durch REACH

Die Chemikalienverordnung REACH ist seit fünf Jahren voll im Gange. Der Aufwand ist groß, bis alle schätzungsweise 30.000 Stoffe registriert und geprüft sind. Doch wie hoch ist der Bürokratieaufwand für die Unternehmen und vor allem was kostet er?

Der Nationale Normenkontrollrat hat gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium, der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, dem Umweltbundesamt und dem Verband der Chemischen Industrie eine Bürokratiekostenanalyse durchgeführt. Ermittelt werden sollte, wie groß die bürokratischen Lasten durch die europäische Verordnungen für deutsche Unternehmen in der ersten Registrierungsphase bis 2010 war.

Kosten je Registrierungsdossier

  • 35 Prozent der teilnehmenden Hersteller gaben 50.000 bis 100.000 Euro je Dossier an.
  • Bei 62 Prozent betrugen diese Kosten bis zu 100.000 Euro.
  • 19 Prozent gehen von durchschnittlichen Gesamtkosten von über 250.000 Euro aus.
  • 5 Prozent geben Kosten von über 1 Million Euro an.

Achtung: Die genannten Gesamtkosten können Transferzahlungen und Kosten, die nicht REACH zuordenbar sind, enthalten.

Weitere Untersuchungsergebnisse, die mit Kosten verbunden sind

63 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden 187 Unternehmen haben eine spezielle REACH-Arbeitsgruppe.
19 Prozent geben eine Erhöhung von Produkteinführungszeiten um 2 bis 6 Monate an.
14 Prozent sprechen von einer Erhöhung um mehr als 6 Monate.

Für 66 Prozent hat die Umsetzung der REACH-Verfahren, einschließlich der Registrierung, keinen Einfluss auf die Produkteinführungszeit.

Die Preise der Produkte bleiben meistens unverändert

65 Prozent der Umfrageteilnehmer behalten den Preis ihrer Produkte bei, indem sie zusätzliche Kosten aufgrund der REACH-Verordnung von „manchmal“ bis „immer“ auffangen. 37 Prozent der Unternehmen haben die Produktpreise angehoben, um zusätzliche Kosten zu integrieren.

Die Kosten wurden meist in Form von Intervallangaben erhoben. Deshalb ist es nicht möglich, den genauen durchschnittlichen Registrierungsaufwand oder die gesamte Bürokratiebelastung durch REACH verlässlich zu ermitteln.

Ein weiteres Ziel des Projekts war es, Möglichkeiten zu finden, mit denen der bürokratische Aufwand gemindert werden kann, ohne die Ziele der REACH-Verordnung zu beeinträchtigen. 


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