Bonner Verwaltung kann Arbeitsschutz nicht einhalten
Mindestens 200 Mio. Sanierungskosten sorgen dafür, dass eine Entscheidung ständig verschoben wird. Doch dass dies auf Dauer keine Lösung ist, wurde im Sommer 2015 für jeden sichtbar. 3.186 Vorhangscheiben wurden aus Sicherheitsgründen von der Fassade entfernt. Sie drohten schon seit Längerem herabzustürzen. Über weitere Mängel und Risiken für die Mitarbeiter berichtete nun die Tageszeitung Express.
Bonner Stadthaus mit massiven baulichen Mängeln und Risiken
Dem Bericht zu Folge sind in dem 70er-Jahre-Bau u. a. folgende baulichen Mängel bekannt:
- ins Stadtarchiv dringt Wasser ein,
- in den Lüftungsschächten leben Mäuse,
- in vielen Deckenplatten befindet sich Asbest.
Im Stadthaus wird's eng: Platznot kostet Stadt viel Geld
Ein weiteres Problem ist die räumliche Enge. Die Verwaltung ist mit den Jahren angewachsen. Das Stadthaus ist für aktuell 1.500 Mitarbeiter zu eng.
Um die Situation zu entzerren, mietet die Stadt inzwischen zusätzliche Büros in der Innenstadt an. Laut Schätzungen sollen sich die Mietkosten für die 60 Arbeitsplätze bei etwa 18.500 EUR liegen.
Grenzwerte der Arbeitsstättenverordnung bei weitem überschritten
Notwendig werden diese Zwischenlösungen, da in den Großraumbüros im Stadthaus zum Teil 3 Arbeitsplätze auf 12 qm untergebracht sind. Dies entspricht dem untersten Grenzwert der Arbeitsstättenverordnung für nur einen Arbeitsplatz. In solch beengten Verhältnissen sind das Wohl und die Gesundheit der Mitarbeiter gefährdet.
Bonner Verwaltung kann persönliche Daten der Bürger nicht ausreichend schützen
Ein anderer, wichtiger Aspekt bei engen Raumverhältnissen ist der Datenschutz. Für manche Abteilung ist dies beim Umgang mit den persönlichen Daten von Bürgern kritisch. Er kann unter solchen Umständen nicht ausreichend eingehalten werden.
Flüchtlingsbetreuung und Wohngeldreform verschärft Situation
Durch die Flüchtlingsbetreuung und die Wohngeldreform hat die Verwaltung die entsprechenden Abteilungen aufgestockt. Doch der Anstieg der Mitarbeiter hatte zur Folge, dass nun Arbeitsplätze notdürftig im Eingangsbereich des Stadthauses untergebracht sind. Auch hier können die Anforderungen des Arbeitsschutzes oft nicht eingehalten werden.
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