Allein in Deutschland leiden heute schon 30 Millionen Menschen an Erkrankungen und Verletzungen des Haltungs- und Bewegungsapparates. In allen Industrienationen sind die Zahlen weiterhin steigend. Die demographische Entwicklung verschärft das Problem zudem. Orthopäden und Unfallchirurgen sehen einen großen Handlungsbedarf.

In den Jahren 2000 bis 2010 versuchte die Weltgesundheitsorganisation mit der Initiative „Bone and Joint Decade“ den weltweiten Anstieg von Erkrankungen im Muskel-Skelett-Bereich zu stoppen. Nun wurde diese Initiative rund um Knochen und Gelenke um weitere zehn Jahre verlängert.


Unternehmerische und volkswirtschaftliche Kosten

40 Prozent aller Arbeitsunfähigkeiten und Frühverrentungen – und damit auch hohe volkswirtschaftliche Kosten – gehen zurück auf Krankheitsbilder wie

  • Rückenprobleme,
  • Gelenkerkrankungen,
  • Osteoporose,
  • Knochenbrüche sowie
  • Sport- und Unfallverletzungen.

Ursachen für die Erkrankungen sind unter anderem schlechte Arbeitsbedingungen, Bewegungsmangel, Arbeits- als auch Verkehrsunfälle.

Handlungsbedarf

Die Mediziner sehen den Handlungsbedarf vor allem in folgenden Bereichen:

  • Forschung,
  • Lehre,
  • Versorgung von Patienten, aber auch
  • im Gesundheitsbewusstsein der Betroffenen.

Blick nach vorne

Ziel der Initiative war und ist es,

  • die Ressourcen in den Gesundheitssystemen für Prävention und Behandlung besser zu nutzen,
  • Ursachen zu erforschen und
  • Therapiemöglichkeiten zu fördern und auszubauen.

 

Ausführlichere Ergebnisse aus den vergangenen zehn Jahren gaben Experten auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) Ende Oktober in Berlin bekannt. Dort wurden auch Projekte zu Präventionsmaßnahmen und Rehabilitationsverfahren vorgestellt.