Immer mehr Aufgaben setzen CFOs unter Druck
Aktuell müssen sich viele Finanzvorstände als Krisenmanager beweisen: Der Ausbruch der Coronapandemie hat die Arbeit der Finanzvorstände in den letzten Monaten Jahr geprägt. Eine aktuelle Untersuchung der Beratungsgesellschaft Deloitte zeigt jedoch, dass die Stimmung bei den CFOs bereits wieder überraschend optimistisch ist. Die deutliche Mehrheit der Befragten sieht das Unternehmen in der Erholungsphase oder sogar bereits wieder auf dem Vorkrisen-Wachstumskurs.
Digitalisierung bleibt Top-Thema
Dies macht sich auch bemerkbar bei der Investitionsbereitschaft. Vor allem in die Optimierung von Organisation und Prozessen wollen viele Firmen - trotz der aktuellen Wirtschaftslage - investieren. Allerdings gibt es branchenspezifische Unterschiede. Die Automobilbranche zeigt sich hier wesentlich zurückhaltender als beispielsweise der Chemiesektor. Die Umfrageergebnisse lassen vermuten, dass die Coronakrise als Beschleuniger der digitalen Transformation wirkt.
Dies bestätigt auch die CxO-Umfrage 2020 von Horváth & Partners , die im Mai und Juni 2020 durchgeführt wurde. Das Ergebnis legt offen, dass trotz Krisenmodus die Digitalisierung branchenübergreifend Top-Priorität in den Unternehmen bleibt.
Immer mehr Aufgaben für CFOs
Die digitale Transformation und die Folgen der Corona-Pandemie sind auch im Wandel der CFO-Rolle spürbar: Das zeigt die Studie „ Der CFO der Zukunft” des Institute of Management Accountants (IMA) und der Association of Chartered Certified Accountants (ACCA). Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Verantwortungsbereich von CFOs sich immer mehr vergrößert. Finanzvorstände müssen immer mehr Aufgaben übernehmen. Längst sind sie nicht mehr nur hauptsächlich mit den traditionellen Aufgaben wie dem Reporting beschäftigt. Als wichtige Aufgaben formulieren die Studienteilnehmer beispielsweise auch:
- Stakeholder-Management,
- die Erarbeitung einer Business-Strategie,
- die Optimierung von Wachstumschancen.
CFOs sind die CEOs von morgen
Diese Aufgaben haben einen sehr starken Managementbezug. Es verwundert daher nicht, dass eine deutliche Mehrheit der befragten CEOs (82 %) davon ausgehen, dass die CFO-Rolle an Bedeutung gewinnt und 68 % die strategischen Kenntnisse von CFOs schätzt. Zudem scheint bei vielen CFOs der CEO-Posten der nächste Karriereschritt zu sein: Vor allem in Asien und Afrika, aber auch in Nordamerika und Westeuropa ist dies bereits vermehrt der Fall.
Wie gelingt die Transformation der CFOs?
Die Erwartungen an CFOs sind schon enorm hoch. Neue Aufgaben, mehr Verantwortung, die Bewältigung von Krisen und nicht zuletzt die digitale Transformation: CFOs müssen viel bewältigen und müssen immer mehr zum „Alleskönner“ mutieren. Allerdings zeigt dieser Wandel auch: Die digitale Transformation ist notwendig, damit CFOs ihren Rollenwandel selbst überhaupt bewältigen können. Wenn Prozesse nicht schlanker, effizienter und schneller werden, wie sollen sie dann allen Themen gerecht werden können? Bereits im BearingPoint CFO 4.0 European Survey 2019 gaben 46 % der Befragten an, "zu viele Prioritäten" zu haben. Diese Situation dürfte sich jedoch künftig noch verstärken.
Fazit: Die Karriereaussichten von CFOs sind vielversprechend. CFOs bekommen in ihrer Rolle immer mehr Anerkennung, müssen sich jedoch neben klassischen Tätigkeiten auch vermehrt neuen Verantwortungsbereichen zuwenden. Damit dies gelingt benötigen CFOs eine Strategie und technologische Unterstützung. Nur dann haben CFOs die Ressourcen, sich neuen, wertschöpfenden Aufgaben zu widmen. Das Fundament liegt in der digitalen Transformation der Finanzfunktion. Die Investitionsbereitschaft, wie aktuelle Studienergebnisse belegen, zeigt, dass das Bewusstsein für den notwendigen Wandel vorhanden ist.
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