Städte-Ranking: Energieeffizienz von Immobilien

Ob Neubau oder Bestand, Wohnen oder Nicht-Wohnen – hier sind bereits besonders viele Gebäude klimafreundlich saniert und beheizt. Ein Ranking der 50 energieeffizientesten Städte Deutschlands 2024.

Chemnitz ist in diesem Jahr die energieeffizienteste Stadt in Deutschland. Die sächsische Großstadt hat sich im Vergleich der 50 besten Städte durchgesetzt. Das teilt der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) als Initiator der Auszeichnung mit. Schirmherr ist Dr. Philipp Nimmermann (Bündnis 90/Die Grünen), Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Energieeffizienz: Transformation im Gebäudesektor

Chemnitz beweise, was gelingen kann, wenn unterschiedliche Akteure aus der Zivilgesellschaft, dem Privatsektor und der öffentlichen Hand für einen klimaneutralen Gebäudebestand an einem Strang ziehen, sagte Nimmermann. Die Stadt habe Vorbildfunktion beim energieeffizienten Neubau und bei der Sanierung öffentlicher Immobilien.

"Energieeffizienz bleibt neben der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung die zweite Säule der Transformation des Gebäudesektors", so der BMWK-Staatssekretär – um die Klimaziele zu erreichen und für bezahlbare Energiekosten.

Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (CDU) ergänzte: "Wir hoffen, dass die ambitionierten Energiestandards der öffentlichen Gebäude bei Neubau und Sanierung in Chemnitz als Vorbild für die gesamte Stadt dienen konnten." Die sächsische Landeshauptstadt Dresden landete im Ranking auf Platz zwei und Landsberg am Lech (Bayern) auf dem dritten Rang.

Zu den "Top 10" gehören außerdem: Freiburg im Breisgau in Baden-Würrtemberg (vier), Wolfsburg in Niedersachsen (fünf), die bayerische Landeshauptstadt München (sechs), Frankfurt am Main in Hessen (sieben), Ingolstadt in Bayern (acht), Mannheim in Baden-Württemberg (neun) und Regensburg in Bayern (zehn).

Zu wenig energetisch sanierte Häuser

"Die lange zurückliegende Sanierungswelle im Osten Deutschlands nach der Wiedervereinigung legt offen, dass im Rest von Deutschlands Gebäudebestand ein erheblicher Nachholbedarf bei der Energieeffizienz besteht", sagte BuVEG-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs. Knapp ein Drittel (30 Prozent) aller Wohngebäude befinden sich demnach in einem energetisch unzureichenden Zustand (Energieeffizienzklassen G und H) und verbrauchen 50 Prozent der Energie. Die Sanierungsquote liegt laut Verband derzeit auf einem dürftigen Niveau von 0,69 Prozent.

Grundlage der Erhebung sind 290.000 Datensätze der Plattform ImmobilienScout24 aus dem Zeitraum von August 2023 bis August 2024, die unabhängig ausgewertet wurden. Seit Mai 2014 muss für jede Immobilie bei Neuvermietung oder Verkauf ein Energieausweis mit Angaben zum Haus und dem Energiekennwert, der Aussagen dazu gibt, wie effizient ein Haus oder eine Wohnung beheizt wird. In den Vorjahren belegten Leipzig (2023) und Potsdam (2022) und bei der Erstausgabe der Auszeichnung im Jahr 2021 Offenbach am Main (Hessen) den ersten Platz.


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