Märkte: Microliving-Mieten steigen mindestens bis 2027

Kleinteilige und flexible Wohnungen sind begehrt, die Nachfrage im Bereich Microliving steigt, die Auslastung liegt jetzt schon bei 95 Prozent, wie ein Marktbericht zeigt – für die nächsten drei Jahre werden Mietsteigerungen von vier bis sechs Prozent jährlich erwartet.

Der Markt für kompaktes Wohnen hat nicht an Attraktivität verloren – die anhaltende Nachfrage führt zu einer hohen Auslastung von 95 Prozent im Mittel bei den Mitgliedern der Initiative Micro-Living (IML), einer Plattform für Eigentümer, Betreiber und Verwalter von Apartmenthäusern. Die durchschnittliche All-In-Miete ist laut dem jüngsten Marktbericht seit dem Frühjahr 2024 um acht Prozent auf 584 Euro pro Monat gestiegen.

Laut Felix Embacher, Generalbevollmächtigter beim Analyseinstitut Bulwiengesa, wird auch für die kommenden drei Jahre mit Mietsteigerungen von vier bis sechs Prozent pro Jahr gerechnet. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der bundesweit untersuchten rund 26.700 Einheiten in 123 Apartmenthäusern liegt in den sieben größten deutschen Städten in Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt am Main, München, Düsseldorf und Stuttgart.

Microliving: Die Vermietung stimmt

In Abhängigkeit von Objekt- und Lagequalität und der Apartmentgröße reicht die Spanne bei den Mieten laut IML-Report von 295 Euro pro Monat bis 1.465 Euro pro Monat. Im Durchschnitt werden in den betrachteten Apartmenthäusern mit einer sehr guten Ausstattung All-In-Mieten von rund 783 Euro pro Monat aufgerufen. Nur zwei Befragte hatten mit Mietausfällen bei der Vermietung zu kämpfen.

Die Mitglieder werden halbjährlich zu aktuellen Herausforderungen befragt. Im Vergleich zum Frühjahrsreport 2024 hat sich das Stimmungsbild hinsichtlich der Vermietung von Wohnungen an studentische und nicht-studentische Zielgruppen weiter positiv entwickelt. Die Mehrheit der Befragten blickt optimistisch auf 2025. Aktuell wird insbesondere dem studentischen Segment ein hohes Marktpotenzial zugeschrieben.

Die meisten der befragten Experten sind sich einig, dass bis zum Jahr 2027 mit steigenden Mieten zu rechnen ist. Das liegt auch an den steigenden Bau- und Energiekosten, die zum Teil auf die Mieter umgelegt werden. Für die Zukunft wird mit Steigerungen in einer Spanne von zwei bis acht Prozent jährlich gerechnet. Im Durchschnitt gehen die Befragten von einer Steigerung von 4,4 Prozent aus.

Developments und Transaktionen beleben sich

In der Studie spiegeln sich auch leichte Erholungstendenzen auf dem Transaktionsmarkt wider. Die Umfrageteilnehmer, die im Ankaufsgeschäft im Segment Microliving aktiv sind, wären auch bereit, eine Transaktion zu tätigen. Die Experten im Panel sehen den Projektentwicklungsmarkt noch etwas positiver: Die in diesem Bereich tätigen Befragten würden unter den aktuellen Marktbedingungen ein neues Apartmenthaus entwickeln.

Die Bewirtschaftungskosten sind im Halbjahresvergleich seit dem Frühjahr 2024 auf durchschnittlich 7,22 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Die meisten IML-Mitglieder sind sich einig, dass die höheren Energiekosten vollständig oder überwiegend an die Mieter weitergegeben werden sollen. Aktuell sehr hohe Auslastungen rechtfertigten die Einschätzung, dass dies nicht zulasten der Vermietungsquoten gehen müsse.

Der überwiegende Teil der Gebäude (64 Prozent) weist dem Report zufolge eine hohe Energieeffizienzklasse (A+, A und B) auf. Für Gebäude unterhalb dieser Schwelle werden mittelfristig energetische Sanierungen erforderlich sein, um die hohe Angebotsqualität und eine moderate Nebenkostenentwicklung aufrechtzuerhalten.

Marktbericht der Initiative Micro-Living (Download)


Das könnte Sie auch interessieren:

Microliving – rechtliche Besonderheiten und Fallstricke

Microliving macht sich breit – und ist lukrativ für Vermieter


Schlagworte zum Thema:  Investment, Immobilienkauf, Wohnimmobilien