Zarter Aufschwung bei den Wohnimmobilienpreisen

Die Preise für Immobilien haben in den meisten Gegenden Deutschlands weiter zugelegt, wie aus vorläufigen Zahlen für den Häuserpreisindex hervorgeht, die das Statistische Bundesamt (Destatis) am 25. März veröffentlicht hat.
Demnach verteuerten sich Wohnungen und Häuser im vierten Quartal 2024 im Schnitt um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Damit sind Immobilien zuletzt auch teurer gewesen als vor einem Jahr: Die Preise lagen zwischen Oktober und Dezember 2024 im Schnitt um 1,9 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.
Dabei zeigen sich weiter deutliche regionale Unterschiede: Im Jahresvergleich ergaben sich nur in dünn besiedelten ländlichen Kreisen Preisrückgänge. Dort kosteten Wohnungen im vierten Quartal 2024 im Schnitt 1,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum und Ein- und Zweifamilienhäuser durchschnittlich 0,9 Prozent weniger.
Wohnimmobilien vor allem in Ballungsräumen gefragt
In den kreisfreien Großstädten zogen die Preise für Wohnungen der Wiesbadener Behörde zufolge wiederum um 2,5 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2023 an – für Ein- und Zweifamilienhäuser mussten Immobilienkäufer 2,2 Prozent mehr zahlen. Im Vergleich zum Vorquartal legten die Preise für Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser jeweils um 0,2 Prozent zu.
In den sieben größten deutschen Städten – Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf (sortiert nach Einwohnerzahl) – mussten Wohnungskäufer im vierten Quartal 2024 im Schnitt 1,6 Prozent mehr zahlen als im vierten Quartal 2023, die Wohnungspreise lagen im Schnitt aber um 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals. Ein- und Zweifamilienhäuser kosteten dagegen 1,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und 3,9 Prozent mehr als im Vorquartal.
Noch im Jahr 2023 waren die Preise für Wohnimmobilien laut Statistischem Bundesamt gegenüber dem Vorjahr im Rekordtempo gesunken. Im zweiten Quartal 2024 gab es die ersten Wiederanstiege seit 2022.
Revision der Ergebnisse: Im Neubau von Relevanz
Der aktuellen Mitteilung liegen den Angaben zufolge korrigierte Veränderungsraten zugrunde. Die Ergebnisse würden derzeit rückwirkend bis zum ersten Quartal 2022 korrigiert, hieß es, da einige Fälle mit unbekanntem Baujahr fehlerhaft dem Neubau zugeordnet worden seien. Nach aktuellen Berechnungen werden sich die Korrekturen jedoch nur geringfügig auf den Häuserpreisindex insgesamt auswirken.
Im Bereich Neubau und bei den Ergebnissen nach siedlungsstrukturellen Kreistypen ist demnach mit stärkeren Veränderungen zu rechnen. Die Veränderungsraten für das vierte Quartal 2024 zum Vorquartal und Vorjahresquartal wurden bereits korrigiert. Da sich die Indexwerte ab dem ersten Quartal 2022 ändern könnten, wurden die entsprechenden Werte im Internetangebot als vorläufig gekennzeichnet. Die Jahresveränderungsraten werden mit den korrigierten Ergebnissen veröffentlicht.
Weitere Ergebnisse zur Preisentwicklung von Wohnimmobilien bei Destatis
Wie lange dauert der zarte Immobilienaufschwung?
Wohnimmobilien sind seit Mitte 2022, dem Höhepunkt des jahrelangen Booms, deutlich billiger geworden. Hauptgrund waren gestiegene Zinsen – dadurch wurden Immobilienkredite erheblich teurer. Im Jahr 2023 gab es nach Einschätzung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) den stärksten Preisrückgang seit rund 60 Jahren.
Seit Sommer 2024 haben sich die Immobilienpreise stabilisiert. Im dritten Quartal des vergangenen Jahres verteuerten sich Häuser und Wohnungen das zweite Jahresviertel in Folge. Auch Baufinanzierungen waren zuletzt wieder deutlich stärker gefragt.
Wie lange der zarte Immobilienaufschwung andauert, ist unsicher. Mit dem Milliarden-Schuldenpaket von SPD und Union sind die Kapitalmarktzinsen gestiegen und im Zuge dessen auch die Bauzinsen. Das macht Immobilienkredite wieder teurer. Manche Kreditvermittler schließen in den kommenden Monaten Bauzinsen von vier Prozent für Finanzierungen mit einer Laufzeit von zehn Jahren nicht aus.
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