Deutsche Hypo Index: Stabiles Hoch beim Immobilienklima

Der Deutsche Hypo Immobilienklima-Index überschreitet im Juli 2024 erstmals seit Mai 2022 wieder die 90-Punkte-Marke – und erreicht einen neuen Jahreshöchstwert. Vor allem der Teilbereich Investment wird von den befragten Experten positiv bewertet.

Die Stimmung der rund 1.000 befragten Experten hat sich im Juli 2024 weiter verbessert – der Immobilienklima-Index der Deutschen Hypo steigt im Vergleich zum Vormonat um 2,8 Prozent auf einen neuen Jahreshöchstwert von aktuell 90,7 Punkten. Die 90-Punkte-Marke wurde zuletzt im Mai 2022 erreicht. Zuversichtlich ist eine Einschätzung bei 100 Punkten.

Die positive Tendenz in der mittlerweile 199. Monatsbefragung zeichnete sich bereits im April dieses Jahres ab. Der Aufwärtstrend zeigt sich vor allem beim Investmentklima mit einem Anstieg um 5,8 Prozent auf nun 82,2 Punkte. Das Ertragsklima (Vermietung) bleibt mit einem marginalen Plus von 0,3 Prozent auf 99,5 Zählerpunkte stabil.

Immobilienklima: Gewinner bei den Assetklassen sind Hotels

Die Immobilienexperten bewerten in der Juli-Befragung alle Assetklassen positiv. Größter Gewinner ist das Hotelklima, das gegenüber Juni 2024 um sechs Prozent auf 109,4 Punkte zugelegt hat – das ist laut Deutsche Hypo Immobilienklima-Index ein Wert, der zuletzt im Februar 2020 höher lag.

Neben dem Hotelklima verzeichnet auch das Handelsklima einen deutlichen Anstieg. Mit einem Plus von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat positioniert es sich im Juli bei 78,1 Zählerpunkten.

Wohnen und Büro verbessern sich weiter

Das Wohnklima vollzieht laut Umfrage schon den vierten Monat in Folge eine positive Entwicklung. Mit einem Anstieg von 2,9 Prozent auf aktuell 141,5 Punkte wird die 140-Punkte-Marke erstmals seit April 2022 wieder überschritten.

Das Büroklima verbessert sich ebenfalls weiter, im Juli um leichte ein Prozent auf 68,8 Punkte. Das Logistikklima verharrt hingegen bei 114,2 Zählerpunkten.

 Werte und Änderungen der Indizes im Überblick*

Juni 2024

Juli 2024

Veränderung (%)

Immobilienklima

88,2

90,7

+ 2,8

Investmentklima

77,6

82,2

+ 5,8

Ertragsklima

99,1

99,5

+ 0,3

Büroklima

68,1

68,8

+ 1,0

Handelsklima

73,9

78,1

+ 5,7

Wohnklima

137,5

141,5

+ 2,9

Logistikklima

114,2

114,2

+ 0,0

Hotelklima

103,2

109,4

+ 6,0

Quelle: Bulwiengesa AG

*es können Rundungsdifferenzen auftreten

Deutsche Hypo Index: Mehr Transaktionen ab Mitte 2024

"Das Einläuten der Zinswende durch die Europäische Zentralbank im Juni hatte einen psychologischen Effekt und das Vertrauen der Märkte gestärkt", kommentiert Ingo Albert, Leiter der Geschäftsstelle Frankfurt am Main bei Deutsche Hypo – NORD/LB Real Estate Finance, die Entwicklungen. Weitere Zinssenkungen erwartet er frühestens im September.

"Auf dem Büroimmobilienmarkt ist bei steigenden Mieten ein zurückhaltendes Transaktionsgeschehen zu verzeichnen", so Albert. Das könnte der Unsicherheit über den Flächenbedarf bei hybriden Arbeitsformen geschuldet sein. Gefragt seien Objekte mit Top-Ausstattung in Top-Lagen. Der Logistiksektor läuft dem Experten zufolge weiterhin gut, allerdings ist die Nachfrage aufgrund der wirtschaftlichen Situation verhaltener als in den Vorjahren. Der Hotelmarkt habe sich nach Corona erholt: Die meisten Deals entfallen aber auf Neupositionierungen und weniger auf klassische Hotels.

"Positiv zu vermerken ist, dass ausländische Investoren den deutschen Gewerbeimmobilienmarkt wieder beobachten und auf ihre Chancen warten; die institutionellen deutschen Investoren werden dann nachziehen", meint Albert, der für 2025 einen spürbaren Anstieg des Transaktionsgeschehens prognostiziert.

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