Was Immobilienprofis 2025 wichtig ist
Politik, Baukosten, Zinsniveau sind im Jahr 2025 die Top-Themen für die Immobilienwirtschaft. Von der neuen Bundesregierung, die bei vorgezogenen Wahlen am 23. Februar gewählt werden muss, erwarten die Profis weniger Bürokratie und mehr Investitionen. Eine positive Prognose gibt es bezüglich der Finanzierungsbereitschaft der Banken.
Befragt wurden für das aktuelle Trendbarometer 300 Immobilienexperten.
"Bessere Rahmenbedingungen für Neubau und Sanierung"
"Die Ergebnisse des aktuellen Trendbarometers zeigen deutlich, dass die Zeit des politischen Stillstands endlich ein Ende finden muss. Die Immobilienwirtschaft erwartet von der Politik im neuen Jahr mehr Entschlossenheit und mehr Verlässlichkeit", sagt Sascha Klaus, Vorstandschef der Berlin Hyp. Auf der Agenda ganz oben stehen sollten bei der neuen Bundesregierung der Abbau bürokratischer Hürden und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Neubau und für Sanierungen.
67 Prozent der Befragten werten in der Umfrage auf die Einstiegsfrage "Was wird das wichtigste Thema für die Immobilienwirtschaft im Jahr 2025?" die politischen Rahmenbedingungen als entscheidenden Faktor für Wohl und Wehe der Immobilienbranche. Es folgen zu hohe Baukosten (59 Prozent) und das Zinsniveau mit 53 Prozent.
Diese Einschätzung findet sich auch bei den Resultaten zur Anschlussfrage "Was kann dem Immobiliensektor im neuen Jahr helfen?" wieder. Die Option "Bundespolitischer Neustart" kommt auf 53 Prozent, "Verbesserte Rahmenbedingungen für Neubaumaßnahmen" sogar auf 71 Prozent. Die dritthäufigste Antwort fällt auf "Sanierungserleichterungen" (52 Prozent). Der Antwortvorschlag "Weitere Zinssenkungen" (47 Prozent) hat ebenfalls viele Befürworter. Nur neun Prozent setzen dagegen auf ein "Comeback der Assetklasse Büro".
Forderung: Bürokratieabbau und Investitionen fördern
Bei der Beantwortung der Frage "Was wünschen Sie sich von einer neuen Bundesregierung, um die deutsche Wirtschaft anzukurbeln?" steht das Thema "Bürokratieabbau" mit 79 Prozent auf Platz eins. Auch sehr wichtig wird den Immobilienprofis zufolge der Punkt "Investitionen fördern" (47 Prozent). Die viel diskutierte Reform der Schuldenbremse wollen hingegen nur 26 Prozent, während "Niedrigere Energiepreise" mit 39 Prozent und eine "Stärkung des heimischen Produktionsstandortes" mit 37 Prozent als wichtiger erachtet werden. "Steuersenkungen für Unternehmen" erhalten nur 13 Prozent Zustimmung.
"Was müssen Länder und Kommunen tun, um der Immobilienbranche Antrieb zu verleihen?", fragte daher die Berlin Hyp zudem. Hier findet mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Marktakteure wichtig, dass die verschiedenen Landesbauordnungen noch stärker mit der Musterbauordnung harmonisieren, gefolgt von 55 Prozent der Stimmen für den Antwortvorschlag "Kommunale Auflagen hinsichtlich Nachverdichtung und Nachnutzung verringern. Die "Grunderwerbssteuer senken" wollen 30 Prozent.
Finanzierung: Bereitschaft der Banken positiver bewertet
Auf die Frage "Wie schätzen Sie die Investitionsbereitschaft Ihres Unternehmens für das Jahr 2025 ein?" zeigt sich trotz wirtschaftlicher Stagnation im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Aufwärtstrend: Ende 2023 schätzten noch 41 Prozent der Immobilienprofis die Bereitschaft zu Investitionen als "ausgeglichen" ein, in der aktuellen Umfrage zum Trendbarometer sind es 49 Prozent. Rund ein Drittel (36 Prozent) bewertete 2023 die Investitionsbereitschaft als "eingeschränkt" – das sagt heute nur noch jeder vierte (24 Prozent) Experte. Jeder fünfte (21 Prozent) sieht die Bereitschaft sogar als "hoch" an, nach 16 Prozent vor einem Jahr.
Auch auf der Finanzierungsseite fällt die Prognose im Vergleich zum Vorjahr positiver aus. 42 Prozent der Befragen votieren für eine "gleichbleibende" Finanzierungsbereitschaft gewerblicher Immobilienfinanzierer in den kommenden 24 Monaten – Ende 2023 waren es nur neun Prozent, was einen Zugewinn von 33 Prozentpunkten bedeutet. "Eingeschränkt" sagen heute 30 Prozent, vor einem Jahr waren es laut Berlin Hyp noch satte 53 Prozent. Von einer "steigenden" Finanzierungsbereitschaft gehen 26 Prozent der Profis aus, das sind vier Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.
Berlin Hyp Trendbarometer
Seit zehn Jahren veröffentlicht die Berlin Hyp das Trendbarometer. Experten aus dem In- und Ausland geben in der Umfrage eine Einschätzung zum deutschen Immobilienmarkt im laufenden Jahr und eine Perspektive für die weitere Entwicklung. An der jüngsten Befragung im Dezember 2024 haben knapp 300 Marktakteure teilgenommen und sich auch zu ihren Erwartungen an die Bundes- und die Landespolitik geäußert.
Berlin Hyp Trendbarometer 2025 (Download)
Das könnte Sie auch interessieren:
Geschäftslage macht Hoffnung – trotz Skepsis
Trump-Effekt auf den deutschen Immobilienmarkt
-
Bauzinsen nach Trump-Wahlsieg und Ampel-Aus
774
-
Kürzere Nutzungsdauer: Erhöhte Gebäude-AfA für Vermieter
5382
-
Immobilienpreisprognose: Investitionschancen mit Wertzuwachs
5221
-
Wohninvestments gehen immer: Hier stimmt die Mietrendite
264
-
Wohnen: Kaufpreise ziehen leicht an, Mieten steigen kräftig
120
-
Basel III: Schärfere Regeln für Immobilienbanken ab 2025
118
-
Bauunternehmer Becken soll den Elbtower retten
110
-
EZB, Trump und der deutsche Immobilienmarkt
101
-
Berlin will Share Deals wieder zum Thema im Bundesrat machen
834
-
Flaute bei Projektentwicklern: Neues Zyklushoch erst 2029
59
-
Bauzinsen bleiben erst mal hoch: So geht es weiter
28.01.2025
-
Microliving-Mieten steigen mindestens bis 2027
27.01.2025
-
Trump-Politik, Neuwahlen und das Immobilienklima
22.01.2025
-
Inflationssorgen dämpfen Stimmung der Finanzierer
22.01.2025
-
Was Immobilienprofis 2025 wichtig ist
14.01.2025
-
Bauunternehmer Becken soll den Elbtower retten
16.12.2024
-
EZB, Trump und der deutsche Immobilienmarkt
13.12.2024
-
Rechenzentren: 4, 3, 2, 1 ... und die Preisblase platzt
11.12.2024
-
Büro-Renditen und Spitzenmieten im freien Flug?
10.12.2024
-
Immobilienfinanzierer sehen Licht am Ende des Tunnels
09.12.2024