Herr Schwan, wo sehen Sie Engie technologisch vorn an der Schnittstelle von Facility Services und Energie?
Stefan Schwan, Engie: Wir integrieren das Thema Energie und Immobilienbetrieb sehr gut. Denn wir haben die Gene von beiden Seiten. Wir haben natürlich auch die technischen Mittel dazu. Wir erstellen Energie-Portfolios, stimmen die Services darauf ab und liefern ganz spezielle Produkte, die Energieeffizienz mit passenden Dienstleistungen verbinden. Ich sehe in der Bundesrepublik nur zwei bis drei Mitbewerber, die in der Lage sind, das so komplett zu liefern.
Die Digitalisierung führt derzeit übrigens dazu, dass der Kunde teilweise diese Neuprodukte noch nicht kennt.
Wir sind vorne dabei, das dem Kunden näherzubringen.
Herausforderung Basisinformationen
Was, Herr Grellier, bedeutet bei den Datarooms Technologie-Führerschaft?
Alexandre Grellier, Drooms: Die große Herausforderung bei allen Transaktionen und auch im Life Cycle von Immobilien sind die Basisinformationen. Deshalb sind wir mit Drooms NXG auf den Markt gekommen. Das ermöglicht dem Kunden im Life Cycle des Assets diese Dokumente permanent vorzuhalten und immer griffbereit zu haben. Das verbesserte allerdings die Effizienz nur ein Stück weit.
Wo drückt der Schuh noch?
Grellier: An verschiedenen Stellen. Bei internationalen Transaktionen sehen wir verschiedensprachige Player. Deshalb haben wir einen Übersetzungsmotor in unser Tool eingebaut. Heute können unsere Kunden alle relevanten Dokumente in Echtzeit in fünf Sprachen übersetzen. Das ist ein großer Schritt in Richtung: „Wir verstehen Inhalte von Dokumenten“.
Was ist der nächste Schritt?
Grellier: Die Due Diligence schneller zu machen. Denn aus den Inhalten können wir diejenigen Informationen, die für unsere Kunden relevant sind, herausfiltern und automatisiert zur Verfügung stellen. Dafür haben wir ein Tool entwickelt, den Findings Manager. Das nimmt sich per Machine Learning – also selbstlernend – dieser Problematik an. Damit haben alle Prozessbeteiligten einen schnellen Zugriff auf die Datenchancen und -risiken.
Worin machen Sie, Herr Schulmann, im CRM- und ERP-Bereich Ihre Technology Leadership aus?
Nicolas Schulmann, FIO Systems: Im Framework, also in der Technologie, auf der ich mich bewege. Und in der Funktionalität. Wir stellen Features bereit, die andere nicht bereitstellen können.
Das schwerfällige Thema ERP hat allerdings Entwicklungszyklen, die sich über Jahre hinweg bewegen.
Ganz zu schweigen von den Entscheidungszyklen unserer Kunden. Core-Technologien wie ERP-Systeme wechselt man halt nicht so leicht.
Ist es dem Kunden oft nicht egal, mit welcher Technologie er arbeitet, solange er damit seine Aufgaben lösen kann?
Schulmann: Stimmt, doch das ist auch häufig ein Abwehrargument. Viele sagen: „Mein Business läuft doch, wozu soll ich jetzt wechseln?“
Es gibt auch eine Menge Verlierer bei der Digitalisierung, machen wir uns nichts vor.
Die Sache hat nur einen Haken: Es läuft zwar, aber es läuft nicht gut. Mit veralteter Technologie erzielt ein Unternehmen keine ausreichende Wertschöpfung.
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