Seifert: Sind die Synergieeffekte nur durch das Digitale zu erreichen?
Hansen: Auf alle Fälle! Es geht ja darum, Kostenvorteile auszuschöpfen. Doch das digitale Dokument allein ist nicht die Lösung, sondern der digitale Prozess. Und den machen wir einfacher und schneller, indem wir komplette Workflows ändern.
Maiwaldt: Wir entwickeln durch Digitalisierung Anwendungen, die unseren Kunden helfen, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz so gut wie möglich umzusetzen. So entstehen neue, auch disruptive Geschäftsmodelle.
Heterogene Kundenzielgruppe und Digitalisierungsprozesse
Dr. Schmitt, stimmen Sie dieser Aussage zu?
Dr. Schmitt: Unsere Zielgruppe ist sehr heterogen. Einige haben schon Digitalisierungsschritte gemacht. Bei anderen fängt es erst mal damit an, ein Dokument zu digitalisieren. Dazwischen liegt ein weites Feld. Für viele Immobilienverwaltungen und auch kleinere Genossenschaften besteht der erste Schritt tatsächlich erst einmal darin, den gesamten Papierwust zu digitalisieren. Um diesen Vorgang herum kann ich dann meine Prozesse neu aufbauen. Zu jeder WEG gibt es im Schnitt 27 Aktenordner, zu einzelnen sogar 100. Das kostet Raum, Miete und Zeit. Die Technologie steht bei Kunden bisher seltener im Fokus. Sie beschäftigen sich beispielsweise nicht mit dem Unterschied zwischen Cloudlösungen und webbasierten Systemen. Hauptsache, sie können den jeweiligen Komfort der Lösungen voll umfänglich nutzen.
Kann man mit dem Begriff Technologieführerschaft bei Ihren Kunden landen, Herr Maiwaldt?
Maiwaldt: Wenn wir Messpunkte spartenübergreifend über ein SMGW bündeln, schaffen wir eine neue hochwertige Datenbasis. Der Immobilienkunde sagt: Schön, doch wofür? Digitalisierung hilft bei der Prozessoptimierung: Werden Verbräuche per App visualisiert, erfüllen Vermieter bereits heute die Anforderung der unterjährigen Verbrauchsinformation, Mieter haben jederzeit Zugriff auf Ihre Verbräuche. Zudem eröffnen wir einen direkten Kommunikationskanal, stellen bei Mieterwechsel schnell die Abrechnung bereit, ermöglichen Anwendungen wie Leckageortung. Referenzprojekte, wie in Rüsselsheim, machen die Nutzenpotenziale der digitalen Lösungen sichtbar.