Jörg Seifert: Wer, die Herren, hat denn von Ihnen im Bereich Datenraum, ERP oder klimaintelligente Gebäudesteuerung mit welchen Entwicklungen Impulse in Richtung Technologieführerschaft gesetzt?
Sven-Olaf Hansen: Wer ein Geschäftsmodell auf den Kopf gestellt hat, ist ein Technology Leader. In diesem Umfeld sehen wir uns für den Bereich Due Diligence und Asset Management. Wir stehen für Veränderung und Schaffung neuer digitaler Prozesse. Wir ermöglichen etwa Übersetzung auf Knopfdruck im Datenraum. Unser Verständnis vom Inhalt des Datenraums schafft auch eine verlässliche Voranalyse der Chancen und Risiken einer Immobilientransaktion. Die Maschine hilft Anwälten und Beratern aufzuzeigen, was bei einer Transaktion im Argen liegt. Wir sind somit auf dem Weg, die Due Diligence zu revolutionieren.
Begrifflichkeiten: Innovationsführerschaft vs. Technology Leadership
Sie, Herr Maiwaldt, kommen aus dem Bereich Messdienstleistungen und fühlen sich nun verantwortlich für die klimaintelligente Steuerung einer Immobilie. Mussten Sie dafür Technology Leadership erlangen?
Jan-Christoph Maiwaldt: Mein Begriff ist die Innovationsführerschaft. Uns geht es zuerst um die Entwicklung neuer Lösungen. Dafür muss man nicht unbedingt Technologie neu erfinden. Disruptiv wird es bereits, wenn aus Ergänzung bestehender Konzepte Wertschöpfung entsteht. Wir kommen aus dem regulierten Bereich der Heizkostenverordnung und verfügen über langjährige Erfahrung mit dem hochfrequenten Messen individueller Energieverbräuche. Heute heben wir dies durch die Vernetzung von Gebäudedaten über Cloud-Plattformen mit externen Daten und Anwendungen auf eine höhere Nutzenebene. Unsere Motivation ist auch der Klimaschutz. Dafür haben wir unter dem Dach der Noventic führende Experten aus den Bereichen Sensorik und Messdienstleistung vereint – gemeinsam schaffen wir Lösungen für klimaintelligente Gebäudesteuerung.
Herr Dr. Schmitt, ist Innovationsführerschaft auch für Ihr Tätigkeitsfeld der passendere Begriff?
Dr. Sebastian Schmitt: Technologieführerschaft wird einem ja nicht per Akklamation zuteil. Das schreiben einem die Anwender zu. Technologie ist letztlich nur Mittel zum Zweck. Es geht ja auch in der Immobilienwirtschaft darum, die Prozesse digital zu optimieren, um im Anschluss innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dafür bieten wir eine technologisch führende Lösung mit unserer webbasierten Lösung axera. Wir ermöglichen einem Unternehmen in der Immobilienverwaltung oder in der Wohnungswirtschaft etwa ganz neue Arbeitszeit- und Arbeitsplatzmodelle zu leben.
Schmitt: "Selbstablesung ist ein heißes Thema"
Und welche neuen Geschäftsmodelle ermöglichen Sie damit?
Dr. Schmitt: Selbstablesung etwa ist ein heißes Thema. Immer mehr Verwalter und Wohnungsunternehmen fragen danach. Diese benötigt eine moderne technologische Basis. Da sehe ich uns ganz weit vorne. Insofern bieten auch wir disruptive Geschäftsmodelle an.
Maiwaldt: Übrigens klingt Messdienstleister so, als wenn sie einem Autofahrer sagten, er führe Postkutsche. Auch wir sind Technologieführer. Unser Beteiligungsunternehmen Qundis bietet funkverbundene fernauslesbare Messgeräte zur technologieoffenen Verbrauchsdatenerfassung, die batteriebetrieben zehn Jahre lang ohne Wartung funktionieren. Meine Leidenschaft ist es, unsere Dienstleistungserfahrung mit Technologiekompetenz zu verbinden. Da wird in der Tat nicht mehr abgelesen. Die Geräte melden ihre Daten bei einer zentralen Multi-Metering-Plattform selbst.