Techem-Umfrage: Smart Meter – was bringen sie Vermietern?

Die Smart-Meter-Pflicht kommt schrittweise für alle. Doch viele Vermieter und Verwalter zögern laut einer Techem-Umfrage noch mit dem Einbau. Dabei spielen die intelligenten Messsysteme vor allem in Mietshäusern eine wichtige Rolle.

Die Einführung intelligenter Messsysteme für die Messung und Steuerung des Energieverbrauchs – Smart Meter – soll schrittweise erfolgen. Bis 2032 sollen mindestens 90 Prozent der Zähler in Deutschland intelligent sein. Das sieht das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) vor.

Laut einer Studie von Techem sind die Mehrheit (86 Prozent) der privaten Vermieter und 94 Prozent der gewerblichen Vermieter und Verwalter (Geschäftskunden) davon überzeugt, dass mit dem Gesetz die Einführung von Smart Metern beschleunigt wird. 57 Prozent der privaten Vermieter und 83 Prozent der Geschäftskunden gehen davon aus, dass die Technologie einen großen Einfluss auf die Immobilienwirtschaft haben wird.

Smart Meter: Gründe für den Einbau

Als Grund für den Einbau von Smart Metern in ihre Immobilien gaben 48 Prozent der privaten Vermieter und 55 Prozent der Geschäftskunden am häufigsten die vereinfachte Abrechnung von Nebenkosten durch präzise Verbrauchsdaten an.

Auf Platz zwei folgt die Reduzierung des Verwaltungsaufwands bei 38 Prozent der privaten und 54 der gewerblichen Vermieter und Verwalter. Platz drei belegt mit 43 Prozent bei den Geschäftskunden die Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen – bei den privaten Vermietern ist es die Verbesserung der Energieeffizienz des Gebäudes (36 Prozent).

Unter den Vermietern, die in ihren Immobilien bereits intelligente Messsysteme verbaut haben, herrscht laut Gero Lücking, Head of Smart Metering bei Techem, Zufriedenheit vor allem mit Blick auf die Datengenauigkeit, die Transparenz bei Energierechnungen sowie bei der Zuverlässigkeit und Nutzerfreundlichkeit.

Smart-Meter-Ausbau: Hürden für Vermieter

Die Techem-Umfrage zeigt auch, dass viele Vermieter noch zögern, intelligente Messsysteme zu installieren. Als Hauptgründe nannten 33 Prozent der privaten Vermieter und 35 Prozent der Geschäftskunden ohne Smart-Meter-Ausstattung zu hohe Kosten sowie fehlende Informationen zum Thema Smart Metering (ebenfalls 33 Prozent der privaten und 35 Prozent der gewerblichen Vermieter und Verwalter).

Nur acht Prozent der privaten Vermieter und 25 Prozent der Geschäftskunden berichten, dass sie in den nächsten sechs Monaten eine (weitere) Ausstattung ihrer Immobilien mit Smart Metern planen. Rund ein Fünftel (21 Prozent) sowohl der privaten Vermieter als auch der Geschäftskunden, die ursprünglich den Einbau angedacht hatten, schieben die Pläne auf, bis eine neue Regierung gebildet wurde.

Besonders unter den privaten Vermietern ist die Zurückhaltung beim Smart-Meter-Ausbau deutlich spürbar: Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) sagte, bisher keine Ausstattung mit den intelligenten Zählern geplant zu haben.

Smart Meter und Solarstrom für Mieter

Vor dem Hintergrund der Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung (GGV) spielt der Smart-Meter-Rollout eine entscheidende Rolle. Im Rahmen des Betreibermodells wird den Nutzern einer Immobilie anteilig der Strom aus einer auf dem Gebäude installierten Photovoltaikanlage zur Verfügung gestellt. Durch die genaue Erfassung der Erzeugungsmengen und der Strombezugsmengen der teilnehmenden Mieter schaffen intelligente Messsysteme laut Techem die Voraussetzung für die praktische Umsetzung der GVV.

Mit diesem Konzept sind der Umfrage zufolge knapp die Hälfte (47 Prozent) der gewerblichen Vermieter und Verwalter vertraut, aber nur elf Prozent der privaten Vermieter. 58 der privaten Vermieter und 66 Prozent der Geschäftskunden, die das GGV-Konzept kennen, planen eine Umsetzung des Modells innerhalb der nächsten sechs Monate.

Smart-Meter-Pflicht: Hintergrund

Haushalte mit einem Stromverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr sind verpflichtet, einen Smart Meter zu nutzen. Ebenso müssen Betreiber einer Photovoltaikanlage, deren Leistung zwischen sieben und 100 Kilowatt liegt, sowie Besitzer einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung – dazu zählen Wärmepumpen, E-Ladestationen und stationäre Batteriespeicher im Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen – ein intelligentes Messsystem installiert haben.

Auch bei der Planung des Einbaus von E-Ladesäulen und Wärmepumpen zeigen sich in der Techem-Umfrage deutliche Unterschiede zwischen den beiden Kundengruppen: Jeweils 41 Prozent der Geschäftskunden wollen in den nächsten sechs Monaten E-Ladesäulen oder Wärmepumpen einbauen, während das von den privaten Vermietern nur 13 Prozent angeben.

Für die Studie wurden im Januar 2025 online 400 private Vermieter und 88 Geschäftskunden (gewerbliche Vermieter und Verwaltende) zu ihren Einstellungen zum Thema Smart Metering, das GNDEW und das Prinzip der Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung und damit verknüpfter Technologien befragt.

  

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