Zertifizierung für Verwalter: Online-Warm-up als Vorteil


Zertifizierung für Verwalter: Online-Seminare als Vorteil

Ab Dezember 2023 haben Wohnungseigentümer einen Anspruch auf Bestellung eines zertifizierten Verwalters. Die Prüfung wird von der IHK abgenommen. Die Möglichkeiten, sich vorzubereiten, sind vielfältig. Ich plädiere für Online-Lernformen, aber: Es kommt darauf an.

Es war ein langer Weg. Zweimal wurde das Inkrafttreten der Verordnung nach § 26a Wohnungseigentumsgesetz (WEG) verschoben, jetzt ist es soweit. Ab dem 1.12.2023 gilt: Wird in einer WEG ein nicht zertifizierter Verwalter bestellt, kann der Bestellungsbeschluss gerichtlich für ungültig erklärt werden. Zeit also, sich auf die mündliche und schriftliche Prüfung vor dem Ausschuss der IHK und damit auf die Zertifizierung vorzubereiten. Für Arbeitgeber ist die Zertifizierungspflicht eine Möglichkeit, mit Weiterbildungsangeboten für sich zu werben und die Mitarbeiterbindung zu stärken.

Der Weg zur Prüfung und die Art und Weise, wie die erforderlichen Kenntnisse erworben werden, können sehr unterschiedlich sein. Neben der Qualität der Lerninhalte und den unterschiedlichen Lernformaten sind vor allem die persönlichen Bedürfnisse und Lernpräferenzen zu berücksichtigen.

Wer legt die Lerninhalte fest?

Was gelernt werden muss, um die Prüfung zu bestehen, ist im Rahmenplan für die Prüfung zum zertifizierten Verwalter / zur zertifizierten Verwalterin nach § 26a WEG festgelegt, den der Deutsche Industrie- und Handelskammertag DIHK, der Bundesfachverband der Immobilienverwalter BVI, der Immobilienverband IVD und der Verband der Immobilienverwalter Deutschland VDIV gemeinsam verabschiedet haben.

Dieser ist nicht nur eine Checkliste der zu beherrschenden Inhalte, sondern kann auch als Orientierungshilfe bei der Auswahl der passenden Fortbildung dienen. Er gliedert sich in vier Hauptbereiche: in die Vermittlung von immobilienwirtschaftlichen, rechtlichen, kaufmännischen und technischen Grundlagen.

Lernen vor Ort oder online?

Während der Corona-Pandemie wurde mehr denn je deutlich, dass Online-Seminare und E-Learning-Angebote einen klaren Vorteil haben: Sie können immer stattfinden. Wichtig ist in jedem Fall, den eigenen Bedarf vorher genau zu analysieren und ehrlich zu sich selbst zu sein.

Dabei helfen die Antworten auf folgende Fragen:

  • Wie gut kann ich mich motivieren, Zeit für das Lernen aufzuwenden, wenn keine Anwesenheitspflicht besteht oder ein Trainer und andere Kursteilnehmer auf mich warten?
  • Fällt es mir leicht, Zeit zum Lernen einzuplanen, oder lässt mein Arbeitsplatz das nicht zu, weil es ständig Ablenkungen gibt?
  • Stehen mir Laptop oder Tablet auch zur Verfügung, wenn ich mich zu Hause und in meiner Freizeit auf die Prüfung vorbereiten möchte?
  • Lerne ich lieber mit Videos oder durch Lesen und Hören von Texten?
  • Wie wichtig ist mir der Kontakt zu anderen Lernenden?

Vielfältige digitale Angebote

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher E-Learning-Angebote, vom kompletten Kurs inklusive Prüfungsvorbereitung bis hin zu verschiedenen Modulen, die auch einzeln gebucht werden können.

Das Live-Online-Training, wie es beispielsweise die Haufe Akademie mit dem Vorbereitungslehrgang zum Zertifizierten Verwalter anbietet, eignet sich für Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zwar nicht reisen wollen, aber dennoch Wert auf die Betreuung durch eine Lehrkraft und das Lernen mit anderen legen. In der Online-Lernumgebung stehen nützliche Informationen, Downloads und zusätzliche Services zur Verfügung.

Auch die Prüfungsvorbereitung kann so optimal geübt werden. Der Zugang zu den Online-Trainings erfolgt über die jeweils genutzten Lernplattformen oder auch über Microsoft Teams. Ob die jeweiligen Voraussetzungen am Arbeitsplatz oder am privat genutzten Rechner gegeben sind, sollte im Vorfeld geprüft werden.

Wer weniger Struktur braucht, weiß, wo er vor der Prüfung noch Lücken hat, und sich mobil weiterbilden will, findet in der EBZ-4-U-Phone App der EBZ Akademie aus Bochum einen umfassenden Wissenskatalog mit Lerninhalten. Die Smartphone-App, die im App Store oder im Playstore erhältlich ist, enthält Wissensbausteine in Form von Lernvideos, Podcasts und Online-Trainings. Quizfragen sorgen für Abwechslung und Lernkontrolle. Auch die Prüfungsvorbereitung ist per App möglich.

Die Ivia Akademie bietet modulare E-Learning-Angebote für die Weiterbildung zum Geprüften Bilanzbuchhalter im Selbststudium an. Alle vier Teilbereiche können in einzelnen Modulen mit Formaten wie Videos, praktischen Übungen und Live-Fragestunden mit den Referenten erlernt werden.

Im Selbststudium per E-Learning und Lernvideos oder als Online-Variante bietet die Akademie für Finanzberatung in Kooperation mit ImmoScout24 und dem VDIV auch einen Lehrgang zum zertifizierten Wohnimmobilienverwalter an. Beide Varianten werden ergänzt durch Lernvideos und die Möglichkeit, sich in Teilnehmerforen mit anderen Teilnehmenden auszutauschen. Auch eine Prüfungssimulation gehört dazu.

Fortbildungspflicht und steigende Anforderungen

Unabhängig von Zertifizierung und Weiterbildungspflicht ist der Weiterbildungsbedarf in der Immobilien- und Hausverwaltungsbranche hoch und wird weiter steigen. Dafür sorgen nicht zuletzt der digitale Wandel und die steigenden Anforderungen durch komplexe Vorschriften und eine sich schnell ändernde Gesetzgebung. Darauf müssen sich alle einstellen, die in der Immobilienverwaltung tätig sind.

Arbeitgeber wie Arbeitnehmer profitieren von Weiterbildungsmöglichkeiten, die dank digitaler Angebote noch nie so zugänglich, flexibel und attraktiv waren wie heute. Mit künstlicher Intelligenz wird Weiterbildung auch in diesem Bereich in Zukunft noch individueller möglich sein.

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