Thüringen erstellt Konzept für Digitalisierung der Kommunen

Nach dem Onlinezugangsgesetz müssen alle Verwaltungen ihre Leistungen bis zum Jahr 2023 auch online anbieten. In Thüringen sollen digitale Verwaltungsleistungen erprobt und ein Konzept für alle Bundesländer erstellt werden.

Das Bundesland Thüringen soll Online-Verwaltungsleistungen in den Kommunen ausprobieren und daraus ein Konzept für andere Bundesländer erstellen. Darauf verständigten sich der IT-Beauftragte des Landes, Finanzstaatssekretär Hartmut Schubert, und Bundesinnenstaatssekretär Markus Richter, wie das Finanzministerium am 26. Januar 2021 in Erfurt mitteilte. Dabei solle der Freistaat von einem Milliardenprogramm des Bundes profitieren, hieß es. Schubert sagte, es sei auch geplant, dass in Thüringen Online-Antragsverfahren entwickelt werden sollen, die dann in anderen Bundesländern übernommen werden könnten.

Onlinezugangsgesetz schreibt Digitalisierung der Verwaltungsleistungen bis zum Jahr 2023 vor

Hintergrund der Abmachung ist die Umsetzung des sogenannten Onlinezugangsgesetzes. Dieses verlangt, dass alle Verwaltungen bis Ende 2022 ihre Leistungen für Bürger, Unternehmen und etwa Vereine online im Internet anbieten. Schubert zeigte sich skeptisch, ob es Thüringen gelingen wird, dieses Ziel bis 2023 tatsächlich zu erreichen. «Das hängt auch viel davon ab, ob die Kommunen mitziehen.»

Mobile Arbeitsplätze und Datenschutz

Der IT-Beauftragte machte klar, dass die Corona-Pandemie auch in der Verwaltung für einen digitalen Schub gesorgt hat. Die Zahl der mobilen Arbeitsplätze dort soll von derzeit 10 000 noch einmal um 2000 steigen. «Wir werden das weiter ausbauen.» Es seien rund 3000 mobile Arbeitsplätze in Vorbereitung. Wichtig sei bei der Arbeit im Homeoffice vor allem der Datenschutz. Von den 10 000 Mitarbeitern, die bereits mobil arbeiten, nutzten 5000 einen VPN-Zugang - also eine Art virtuellen Tunnel in das Netzwerk ihres Arbeitgebers. Die anderen 5000 könnten eine Datenaustauschplattform nutzen. Zudem habe man 5000 weitere VPN-Lizenzen bestellt.

Schubert betonte allerdings, dass er vom Homeoffice als Dauerlösung nichts halte: «Weil damit natürlich verbunden ist, dass weniger Sozialkontakte auf Arbeit stattfinden, dass alles anonymer wird.» In der Corona-Pandemie sei es nötig, Kontakte zu vermeiden - langfristig sei es aber fraglich, ob das so gut sei.

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dpa

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