Obwohl die Mehrzahl der Deutschen die englische Sprache zumindest aus der Theorie (sprich: der Schule) kennt, kommt es in der Praxis oft zu Missverständnissen. Das mag damit zusammen hängen, dass die englische Sprache sehr viel indirekter und höflicher ist als die deutsche. Spricht Ihr Geschäftspartner in London etwa von einem "tiny problem" bei Ihrem Geschäftsabschluss, sollten Sie davon ausgehen, vor einem mittleren bis schweren Problem zu stehen.
Auch sollten Sie sich des interkulturellen Unterschieds bewusst sein, dass Geschäftsleute in England sehr viel kurzfristiger denken als in Deutschland. Ein Indiz dafür ist auch die höhere Fluktuation in englischen Unternehmen. Von der Langfristigkeit eines Projekts müssen Sie Ihre Geschäftspartner also erst noch überzeugen, oder sie mit kurzfristigen Ergebnissen ködern.
Unser Schnellkurs verrät Ihnen, was Sie außerdem in England unbedingt beachten sollten:
Bei einem Wunsch heißt es: "Would like" statt "want".
Seien Sie immer pünktlich. Vorsicht: "half seven" heißt oft nicht 6.30 Uhr, sondern 7.30 Uhr.
Höflichkeit: Nutzen Sie "sorry" und "thanks" öfter als in Deutschland.
Smalltalk: Fallen Sie nie mit der Tür ins Haus. Sprechen Sie erst über Fußball, Wetter und Co.
Drängeln Sie sich nicht vor.
Verwechseln Sie nicht England und das Vereinigte Königreich.
Drücken Sie sich nicht immer um Pub-Besuche.
Vorsicht vor nachlässiger Kleidung im Beruf.
Vermeiden Sie Berührungen.
- Vorsicht mit dem Victory-Zeichen, bei dem die Handfläche nach innen zeigt. Dieses ist in England und Australien beleidigender als der Mittelfinger.
Die Tipps sind ein Auszug aus dem Haufe-Buch von Kai Oppel "Business Knigge International. Der Schnellkurs.", 3. Auflage, Haufe Verlag, Freiburg 2012, 326 Seiten, 19,95 Euro. Sie können es hier erwerben.
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