Sie hören auf die Namen Allie, Stanley, Lisa oder Mya. Die Rede ist von Chatbots. Genauer: Recruiting Chatbots – auch Jobbots oder Recruiting-Bots genannt. Es sind virtuelle Mitarbeiter, die Ihnen automatisiert die Kommunikation mit Ihren Kandidaten abnehmen. Schließlich haben Sie besseres zu tun. Was solche Bots leisten können, haben wir seinerzeit bei der Flirt-App Lovoo gesehen. Während der ein oder andere glaubte, mit einem heißen Flirt zu chatten, war es leider nur ein künstliches Gegenüber.
Chatbots im Recruiting bereits im Einsatz
So gut konditioniert sind die bei der Allianz, bei Sixt, bei Uber oder auch bei Hubraum im Einsatz befindlichen Chatbots im Recruiting oder Jobbots indes (noch) nicht. Eine geschickt platzierte Frage bringt die virtuellen Servicemitarbeiter schnell aus dem Takt. Von maschineller respektive künstlicher Intelligenz sind wir noch relativ weit entfernt. Dennoch ist so einiges möglich, was den Recruiter-Alltag schon heute deutlich angenehmer und effizienter gestalten kann.
Chatbot-Kollegen sind 24 Stunden pro Tag erreichbar
Nehmen wir als Beispiel mal die Erreichbarkeit: Während ein Personaler irgendwann einfach auch mal Feierabend machen muss, um am nächsten Tag frisch ausgeruht auf die emsige Suche nach Kandidaten zu gehen, ist der künstliche Alter Ego 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche im Einsatz. Stunden-, tage- oder wochenlanges Warten auf eine Rückmeldung seitens des Recruiters gehört der Vergangenheit an.
Schnelle Rückmeldung erhöht Candidate Experience
Dank Chatbot bieten Sie aber nicht nur eine tolle Candidate Experience, Sie reduzieren auch Ihre „time to hire“. Und kein anderes Medium hat eine so große potenzielle Reichweite wie ein Recruiting-Bot, der via Facebook um die Aufmerksamkeit des Nutzers buhlt. Setzen Sie die Reichweite des Facebook Messengers einmal ins Verhältnis zu Indeed oder Linkedin. Über ein per Facebook-Ad eingeleitetes Bewerbungsverfahren haben Sie ruckzuck Ihre Kandidaten-Pipeline gefüllt. Der Facebook-Messenger ist auf weltweit über zwei Milliarden Smartphones installiert und lässt sich auch via Desktop nutzen. Das Installieren einer neuen App ist nicht notwendig, zudem ist die Nutzung bekannt. Die Kommunikation erfolgt reibungslos, ohne das Medium wechseln zu müssen. Insbesondere im asiatischen Raum feiern Recruiting-Bots große Erfolge. Auch wenn wir hier in Deutschland andere Verhältnisse haben, kann ein solcher Bot einen noch nie da gewesenen Bewerbungsprozess bieten, der unmittelbar, interaktiv und dialogorientiert erfolgt.
Und noch mehr. Er kann nicht nur unendlich viele Anfragen gleichzeitig bearbeiten und bleibt stets gleichbleibend freundlich und hilfsbereit. Anhand eines zuvor definierten Fragensets kann ein Chatbot zudem eine Vorauswahl der geeigneten Kandidaten vornehmen. Und das Ganze anonym und vorurteilsfrei. Für ihn zählen nur die Fakten, nicht das Äußere!
Chatbots lernen dazu
Fakt ist, dass diese Bots – richtig eingesetzt – Recruiting-Prozesse drastisch beschleunigen und Bewerbern eine nie da gewesene Candidate Experience bieten können. Nichtsdestotrotz ist ein Chatbot kein Mensch und natürlich nicht unfehlbar. Trotz NLP versteht er eben doch nicht jedes Wort und jede Frage. Aber wie ein Mensch auch, lernt er mit jedem neuen „Gespräch“, mit jedem neuen Input dazu. Und je besser er „gefüttert“ wird, umso besser auch die Ergebnisse und Einsatzmöglichkeiten.
Auch wenn wir erst am Anfang einer Entwicklung stehen, lohnt es sich, Erfahrung zu sammeln. Eine Investition in die neue Technologie lohnt auf jeden Fall. Passende Kandidaten, schnellere Recruiting-Prozesse und immense Kostenersparnisse sind schon Gründe genug. Darüber hinaus gelingt es Ihnen dank dieser Technologie ohne jeden Ressourcenaufwand, Kandidaten zu Bewerbern zu machen und mit einer Candidate Experience zu begeistern, die ihresgleichen sucht.
Henner Knabenreich ist Geschäftsführer der Knabenreich Consult GmbH. Er berät Unternehmen bei der Optimierung ihres Arbeitgeberauftritts. Zudem ist er Initiator von www.personalblogger.net und betreibt den Blog personalmarketing2null.de.
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wenn Sie schreiben, "...Es sind virtuelle Mitarbeiter, die Ihnen automatisiert die Kommunikation mit Ihren Kandidaten abnehmen. Schließlich haben Sie besseres zu tun. ...", dann bewegen Sie sich auf sehr dünnem Eis.
Was gibt es Wichtigeres, als mit potentiellen Mitarbeitern zu sprechen?
Beste Grüße
Frank Driver