Jeder Dritte drückt sich vor einer Bewerbung
Eine Bewerbung ist in vielen Fällen die Voraussetzung dafür, dass ein Unternehmen neue Mitarbeitende findet. Doch nur vier von zehn Menschen bewerben sich gern. Der Hauptgrund dafür liegt in Stress und Druck im Bewerbungsprozess (52 Prozent). 46 Prozent derjenigen, die sich ungern bewerben, haben Angst vor Ablehnung, Enttäuschung oder schlechtem Feedback. Und 28 Prozent fürchten die Unsicherheit ihrer Erfolgschancen.
Das Vorstellungsgespräch ist besonders gefürchtet
Am meisten macht ihnen dabei das Vorstellungsgespräch zu schaffen: Für 56 Prozent der Befragten ist dieser Teil im Bewerbungsprozess besonders unangenehm. Gerade bei jungen Menschen zwischen 16 und 20 Jahren ist dieses Gefühl sehr verbreitet (75 Prozent).
Das fand das Jobportal Indeed in einer repräsentativen Umfrage heraus. Hierzu hat das Meinungsforschungsinstitut Appinio im Juni 2024 insgesamt 1.000 Personen zwischen 16 und 65 Jahren zum Thema Bewerbung befragt. Rund drei Viertel der Befragten sind angestellt oder selbstständig.
Negative Erlebnisse im Bewerbungsprozess
Die Umfrage macht deutlich, dass die Bewerbungsprozesse im Unternehmen immer noch abschrecken, anstatt Transparenz zu schaffen und potenzielle Mitarbeitende willkommen zu heißen. So berichten fast drei Viertel der Befragten, dass negative Erlebnisse in Bewerbungsprozessen einen schlechten Einfluss auf ihre Motivation für weitere Anläufe haben. Bei jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren liegt dieser Anteil sogar bei 82 Prozent.
Darüber hinaus geben zwei Drittel der Befragten an, dass sie nach einer Bewerbung bereits von Unternehmen ignoriert wurden. Besonders häufig haben Menschen zwischen 30 und 50 Jahren das sogenannte Ghosting erlebt (81 Prozent). Drei von zehn befragten bewerten die Bewerbungsprozesse in den Unternehmen als zu langsam.
Active Sourcing erhöht die Chance auf eine Bewerbung
Schlanke, authentische und gleichzeitig empathische Bewerbungsprozesse sind daher ein entscheidendes Instrument für Arbeitgeber, Recruiting erfolgreicher zu gestalten. Ein weiteres ist die proaktive Ansprache: Wenn Stellensuchende direkt angesprochen werden, erhöht das ihre Bereitschaft, sich wahrscheinlich (40 Prozent) oder sogar definitiv (27 Prozent) auf eine Stelle zu bewerben.
Allerdings lassen die Arbeitgeber diese Chancen meist verstreichen. Vier von zehn Befragten geben an, selten oder nie von Unternehmen oder Headhuntern auf einen Job angesprochen worden zu sein. Falls doch eine Ansprache erfolgte, passte nur jede zehnte Stelle zur jeweiligen Qualifikation oder den Karrierezielen.
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