Patrick Geyer: Personalberatung wächst stark
Haufe Online-Redaktion: Welche Entwicklungen zeichnen sich bei Personalberatungen ab?
Patrick Geyer: Wir stellen ein reges Wachstum fest. Je höher oder technologisch spezialisierter die gesuchte Qualifikation ist, desto häufiger wird die Vakanz über eine Personalberatung besetzt. Das ist zum einen in Großunternehmen der Fall, die das Recruiting damit ein Stück weit outsourcen, zum anderen beobachten wir öfter bei Startups, dass diese externe Recruiter einsetzen. Wir merken das an der Nachfrage nach unserer Software, wenn die Personalberater ihre Anforderungen an die Software beschreiben.
Haufe Online-Redaktion: Was brauchen Personalberater, was sich von den Anforderungen "normaler" Unternehmen an eine Software unterscheidet?
Geyer: Zum einen die Flexibilität, dass der eigene Prozess passgenau abgebildet wird. Wir stellen auch fest, dass es zwei Arten von Personalberatungen gibt, die reinen Vermittler und diejenigen, die mehr den Ansatz der Dienstleistung und Beratung verfolgen. Diese benötigen eine deutlich stärkere Aufschlüsselung der Kontakte ihrer Klienten und Kandidaten, damit sie die Kontakthistorie exakt nachvollziehen können. Zum anderen gilt heute die Devise "always on": Personalberater, die unterwegs sind, wollen die kompletten Informationen des Projekts – Projekt- und Kontaktdetails, aber auch den Abrechnungsfortschritt – abrufen.
Haufe Online-Redaktion: Inwiefern ist der digitale Wandel in Personalberatungen spürbar?
Geyer: Die Personalberatungen, die zu uns kommen, sind sehr stark vom digitalen Wandel erreicht worden. Das hängt auch damit zusammen, dass der Bewerbungsprozess heute meist digital abläuft, von der Online-Bewerbung bis zum Skype-Interview. Zudem wollen Bewerber heute keine langen Online-Formulare mehr ausfüllen, sondern lieber ihr Xing-Profil hochladen. Bei Top-Management-Positionen ist der digitale Wandel sogar noch stärker sichtbar: Einer unserer Klienten, der sich mit der Vermittlung von Dax-Vorständen beschäftigt, erhält von den Kandidaten nur kurze CVs. Der Personalberater recherchiert dann auf digitalen Plattformen – bis hin zu Youtube-Videos von Hauptversammlungen – nach Informationen, die er dem Gremium, das über die Besetzung entscheidet, zur Verfügung stellt.
Das Interview führte Daniela Furkel.
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