Personalentwicklung: Versicherer fördern Duales Studium

Studium und Ausbildung statt Studium oder Ausbildung heißt es bei immer mehr Unternehmen der Versicherungswirtschaft in Deutschland. Berufsanfänger sollen damit bereits frühzeitig an ihre Arbeitgeber gebunden werden.

Laut einer aktuellen Umfrage bieten bereits 76 Prozent der Versicherungsunternehmen ein duales Studium an. Damit würden sich 100 Prozent eine frühzeitige Bindung der Mitarbeiter erhoffen, stellt die neunte Umfrage des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) und des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV e.V.) fest. Als weitere Argumente werden eine gesteigerte Attraktivität und Imagegewinn (84 Prozent) sowie ein geringeres Fluktuationsrisiko (75 Prozent), geringere Kosten für die Personalgewinnung (49 Prozent) und die Zusammenarbeit mit den Hochschulen (38 Prozent) genannt.

Bachelor mit IHK-Abschluss

Angeboten würden vor allem Bachelor-Abschlüsse. Drei Viertel der auszubildenden Studenten absolvieren demnach den Bachelor of Arts (B.A.), 70 Prozent den Bachelor of Science (B. Sc.). Seltener seien mit 16 Prozent duale Masterstudiengänge, die mit dem Abschluss Master of Arts (M.A.) enden. Besonders beliebt sei das ausbildungsintegrierte Studium, das neben dem Bachelor auch die IHK-Abschlussprüfung beinhalte. Es werde von 69 Prozent der befragten Unternehmen angeboten. Das praxisintegrierte Studium, ohne die Möglichkeit eines IHK-Abschlusses, sei bei 60 Prozent der Befragten möglich.

Teilzeitausbildung für Mehrfachbelastete

Hintergrund des für viele Schulabgänger attraktiven Angebots, die auf diese Weise Geld verdienen und Studieren verbinden können, ist die schwierige Suche nach geeigneten Bewerbern. So seien im Sommer 2012 noch 12,6 Prozent der angebotenen Ausbildungsplätze mangels qualifizierter Bewerber nicht besetzt gewesen. Dennoch habe die Ausbildungsquote gegenüber dem Vorjahr (7,5 Prozent) mit 7,8 Prozent gesteigert werden können.

Für die Zukunft erhofft sich die Branche neue Bewerber auch durch die angebotene Teilzeitausbildung, die noch zu wenig bekannt sei. Sie soll jungen Eltern oder pflegenden Angehörigen die Möglichkeit geben, trotz Mehrfachbelastung einen Berufsabschluss zu erlangen und werde von sieben Prozent der Versicherer angeboten.


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