Recruiting: Immer mal auf die Mitarbeiter hören

Auf Arbeitgeberbewertungsportalen tauschen sich Bewerber über ihre Erfahrungen aus, etwa darüber, auf welchem Weg sie in den Recruiting-Prozess gekommen sind. Die Betreiber eines Portals haben diese Daten nun ausgewertet und errechnet, welche Bewerberquellen Recruitern den meisten Erfolg versprechen.

Für die Studie haben Mitarbeiter des Bewertungsportals Glassdoor, das Anfang des Jahres in Deutschland gestartet ist, mehr als 440.000 Bewertungen von Vorstellungsgesprächen ausgewertet, die Arbeitnehmer auf dem Portal geteilt haben.

Dabei identifizierten sie zunächst die am häufigsten angegeben Ausgangspunkte für Vorstellungsgespräche. Im zweiten Schritt erfassten sie, wie viele der geteilten Bewerbungsgespräche später zu Jobangeboten führten. Indem sie diese Daten verknüpften, konnten die Autoren die Wahrscheinlichkeit berechnen, mit der Kandidaten aus unterschiedlichen Quellen eingestellt wurden.

Mitarbeiterempfehlungen versprechen gutes Matching

Am erfolgreichsten ist demnach die Mitarbeiterempfehlung als Quelle potenzieller Kandidaten: Der Analyse zufolge erhöht sich die Chance, dass der Bewerber das Stellenangebot des Unternehmens annimmt, um knapp sieben Prozent, wenn ein Mitarbeiter den Kandidaten auf die Stelle aufmerksam gemacht hat.

Auch die Erfolgsquote von Personalberatern kann sich demnach sehen lassen: Bei Kandidaten, die sie vermitteln, ist die Chance auf ein Job-Matching um gut fünf Prozent erhöht. Wenn Unternehmensvertreter – also etwa Recruiter auf Jobmessen – vorher persönlichen Kontakt mit Kandidaten hatten, erhöht sich die Chance auf ein Jobangebot nach dem Bewerbungsgespräch um bis zu vier Prozent.

Nur wenige Bewerber haben vorab Kontakt mit Recruitern

Obgleich Mitarbeiterempfehlungen also offenbar eine recht erfolgversprechende Kandidatenquelle sind, kommt bisher nur rund jeder zehnte Kandidat über eine solche Empfehlung in den Recruiting-Prozess, so ein weiteres Ergebnis der Glassdoor-Analyse.

Weit häufiger dagegen ist die Online-Bewerbung ohne vorherigen Kontakt mit Unternehmensvertretern: Mit 42 Prozent ist sie ist der gängigste Weg, um zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Als weitere, wenn auch weniger häufig genutzte Quellen wurden in den Glassdoor-Bewertungen Empfehlungen von Personalvermittlern (neun Prozent) und der persönliche Kontakt mit Unternehmensvertretern auf Veranstaltungen (acht Prozent) als Ausgangspunkt für Bewerbungen angegeben.

Recruiter und Bewerber: Für viele gab's ein Happy-End

Insgesamt konnte zwar nur ein geringer Teil der Bewerber laut Glassdoor-Analyse davon berichten, dass sie vor der Bewerbung Kontakt mit dem Unternehmen aufbauen konnten. Woran dies liegen könnte, könnte ein Märchen erklären, das vor Kurzem auf dem HR-Blog "Recruitingpraxis" veröffentlicht wurde.

Hatten die Bewerber und Recruiter, deren Daten Glassdoor analysiert hat, aber schlussendlich im Vorstellungsgespräch zueinander gefunden, standen die Chancen auf ein Happy-End gar nicht schlecht: Insgesamt wurde 65 Prozent der Bewerber, die von ihren Vorstellungsgesprächen auf Glassdoor berichtet haben, ein Jobangebot unterbreitet. Von ihnen hat eine große Mehrheit von 88 Prozent das Angebot letztlich auch angenommen.

Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie unter www.glassdoor.com.


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