Verhaltenstraining in virtueller Realität


Verhaltenstraining in virtueller Realität

Verhaltenstrainings könnten in Zukunft vollständig in virtuellen Räumen stattfinden. Doch wäre das auch vorteilhaft? Darüber waren die Teilnehmer des "Zukunftstalks Weiterbildung 2019" geteilter Meinung - und sich doch darin einig: Eine Option sind VR-Trainings allemal.

Der technologische Fortschritt macht auch vor der Weiterbildungsbranche nicht halt. Finden Verhaltenstrainings bald nur in der virtuellen Realität satt?

Jöhnk: Also unsere Diskussion, zu der wir uns hier in Frankfurt getroffen haben, könnten wir sicherlich genauso gut in einem virtuellen Raum durchführen – vorausgesetzt, wir hätten uns vorher schon einmal persönlich kennengelernt. Ich vermute, wir werden uns in Zukunft oft in virtuellen Räumen zu Präsenzveranstaltungen treffen. Habe ich da Bedenken? Nein! Wir müssen uns als Akademien aber darauf vorbereiten und beides anbieten. Präsenztrainings gibt es dann im Seminarhotel oder im virtuellen Raum. Wir werden die Unternehmen davon überzeugen, dass wir die Profitrainer haben, die in der Lage sind, unsere bisherigen Trainingskonzepte in die virtuelle Welt zu übersetzen.

Schwarz: Auch bei digitalen Trainings sollten die Teilnehmer die Möglichkeit haben, mit echten Menschen in Kontakt zu treten, und wenn es nur darum geht, offene Fragen zu stellen. Werden Verhaltenstrainings direkt im virtuellen Trainingsraum durchgeführt, greifen wir auf ein Trainerteam zurück, das besondere Kompetenzen im Bereich der E-Trainings hat, um Teilnehmer vom Start an zu motivieren, zu mobilisieren und individuell auf sie einzugehen. Da sind die besonderen Fertigkeiten des Online-Trainerteams gefragt, weil die Interaktion mit den Teilnehmern hier immens wichtig ist.

Sauer Al-Subaey: Die Expertise in Sachen Didaktik, die unsere Trainer haben, kann man nicht so leicht kopieren. Egal ob virtueller Raum oder Seminarraum im Hotel, die etablierten Akademien werden sich dank gut ausgebildeter Trainer im virtuellen Raum behaupten können. Wir haben diesbezüglich schon gute Erfahrungen zum Beispiel mit interkulturellen Trainings für einen weltweit agierenden Konzern gemacht. Allerdings trafen sich die Teilnehmer der virtuellen Trainings einmal im Jahr am Hauptfirmensitz und das wurde als ein wertvolles Element des gesamten Trainings angesehen.

Luttenberger: Auch wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Bedingung für ein erfolgreiches Lernen im virtuellen Raum darin besteht, dass man sich einmal in der Wirklichkeit trifft und sich kennenlernt. Außerdem denke ich, dass wir als Anbieter von Seminaren unsere Rolle als Berater insofern wichtig nehmen sollten, dass wir unseren Kunden ganz gezielt helfen, zwischen realem Präsenztraining und Training im virtuellen Raum auszuwählen. Virtuelle Begegnungen ersetzen nicht jedes Training. Es wird unsere Aufgabe sein, mehr denn je auf die Ziele eines Unternehmens zu achten und die didaktisch passenden Formate zu finden.