In einer komplexen und unsicheren Welt müssen Unternehmen immer schneller auf die sich wandelnden Rahmenbedingungen und Kundenbedürfnisse reagieren. Jedes Unternehmen und jeder Arbeitsplatz sind von diesem Zwang zum Wandel betroffen. Umso wichtiger sind eine partizipative Führungskultur, Qualifizierung, Veränderungsbereitschaft sowie der Einsatz der richtigen Tools und Methoden.
Future of Work: Die Zukunft der Arbeit realistisch und praxisnah betrachten
An diesem Punkt setzt die Initiative "Future of Work" an, die aus dem Messebeirat der Zukunft Personal Europe heraus gegründet und von Vertretern der Unternehmen Design Offices, Detecon, Haufe, IBM, Spring Messe Management und Tricat weiterentwickelt wurde. Sie verfolgt das Ziel, einen realistischen und praxisnahen Blick auf die Zukunft der Arbeit zu werfen und Unternehmen konkrete Handlungsempfehlungen zur erfolgreichen Gestaltung des Wandels zu geben. Hierfür nimmt sie vier zentrale Themen in den Blick:
- Spaces
- Tools & Methods
- Leadership, Culture & Mindset
- Skills & Competences.
Ein Paradigmenwechsel ist nötig – unabhängig von der kulturellen Lage
Bei "Future of Work" geht nicht um eine sozialromantische Vorstellung von Arbeit. Die Initiatoren teilen vielmehr die Überzeugung, dass die Initiative einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftssicherung von Unternehmen darstellen kann. Das gilt auch für den Fall eines wirtschaftlichen Abschwungs. "Der Paradigmenwechsel ist notwendig, unabhängig von der wirtschaftlichen Lage", sagte Ralf Hocke, CEO von Spring Messe Management und aktuell Sprecher der Initiative.
Ähnlich ist auch die Meinung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. "Die Arbeit wird uns nicht ausgehen. Aber es wird eine andere Arbeit sein", sagte er bei der Messeeröffnung. Er sehe die Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft als eine Gemeinschaftsaufgabe von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft an, die mit vielen Chancen, aber auch kritischen Fragestellungen einhergehe, so Hubertus Heil.
Unternehmens- und Führungskultur sind entscheidend
Als erstes Projekt hat die Initiative eine qualitative Untersuchung beauftragt, die auf Basis von zehn Experteninterviews die Bedeutung von Future of Work beleuchtete. Professor Stephan Fischer, Direktor des Instituts für Personalforschung an der Hochschule Pforzheim, fasste die zentralen Ergebnisse zusammen: Ob sich Unternehmen erfolgreich auf "Future of Work" einstellen können, hänge entscheidend von der Führungs- und Unternehmenskultur ab, von individuellen und flexiblen Lösungen sowie von einer weiteren Professionalisierung von HR. Auch Stephan Fischer betonte die zunehmende Bedeutung der proaktiven Gestaltung der Arbeitswelt in Zeiten wirtschaftlichen Abschwungs: "Wenn Unternehmen in alte Muster zurückfallen, können sie nicht überleben", sagte er.
Future of Work: Zehn Thesen für die Zukunft der Arbeitswelt
"Es gibt kein Patentrezept. Ich fordere Sie auf: Suchen Sie die spezifischen Antworten für Ihr Unternehmen", rief Ralf Hocke auf der Eröffnungsveranstaltung der Zukunft Personal Europe die anwesenden Personalmanager dazu auf, sich als Mitstreiter für die "Future of Work" Initiative zu engagieren und das Thema weiter zu entwickeln.
Um die Diskussion zu starten hat die "Future of Work"-Initiative zehn Thesen entwickelt:
- Nehmen Sie jeden Arbeitsplatz in den Blick.
- Fördern Sie die digitale Employability ihrer Mitarbeiter.
- Verankern Sie das Lernen in der Unternehmenskultur.
- Schaffen Sie eine Arbeitgebermarke, die lebenslanges Lernen beinhaltet.
- Steuern Sie Ihr Unternehmen über Netzwerke und Hierarchie.
- Machen Sie Führungskräfte zu Enablern und Lotsen.
- Akzeptieren Sie digitale Assistenten und Roboter als neue Kollegen.
- Passen Sie die Arbeitsräume den Menschen und ihrer Tätigkeit an.
- Gestalten Sie das Ecosystem der Arbeit.
- Haben Sie Mut zum Experimentieren.
Auf Basis dieser Thesen, die im vollen Umfang hier eingesehen und kommentiert werden können, soll im Herbst 2020 – auf der Zukunft Personal Europe 2020 – ein Manifest mit konkreten Handlungsempfehlungen präsentiert werden.