Arbeit 4.0: Auswirkungen auf das betriebliche Gesundheitsmanagement
In der Krise zeigt sich, dass die Digitalisierung für viele Berufe die einzige Möglichkeit ist, um weiterarbeiten zu können. So hat der Einzelhandel Internetportale für den Onlinehandel aufgebaut und auch die Gastronomie nutzt verstärkt soziale Medien, um ihren Liefer- oder Abholservice anzubieten und zu organisieren. Andere Unternehmen funktionieren auf einmal komplett aus dem Homeoffice heraus. Doch digitales Arbeiten hat Auswirkungen auf die Gesundheit, allerdings oft andere als sie aus der bisherigen Arbeitswelt bekannt sind.
Die Initiative BGM 4.0 denkt in die Zukunft
Schon vor der Corona-Krise hat sich die Initiative BGM 4.0 der Betriebskrankenkassen auf die Suche nach neuen Lösungen für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) in einer mobilen und flexiblen Arbeitswelt gemacht. Zurzeit wird dafür eine neue Gesundheits-App entwickelt.
Beschäftigte wünschen sich Unterstützung in der digitalen Arbeitswelt
Die App basiert auf 8 Szenarien, die sich im digitalen Arbeitsalltag für die Beschäftigten als problematisch darstellen. Ermittelt wurden sie mit Hilfe von Interviews mit Unternehmen und deren Angestellten. Dabei zeigte sich, dass Mitarbeiter u. a. darüber klagen, dass die Arbeit durch die Digitalisierung mehr, dichter und komplizierter geworden sei. Deshalb wünschen sich die Beschäftigten Unterstützung.
Sie wollen z. B. Vorschläge, wie sie eine stressige Situation mindern oder lösen können. Dabei sollte die Lösung wenig Zeit und Aufwand erfordern und sich einfach in den beruflichen Alltag integrieren lassen. Aber auch Seminare und Schulungen, die sie zeit- und ortsunabhängig z. B. auf einer Online-Plattform durchführen können, entsprechen den Vorstellungen der Beschäftigten.
Gesundheits-App fördert den gesunden Umgang mit Stress
Die neue Gesundheit-App soll eine Art Assistent sein und den Beschäftigten Lösungen für die verschiedenen Problemfelder bereitstellen. Ziel ist es, dass die Nutzer lernen, mit den Herausforderungen der Digitalisierung kompetent umzugehen und wenn möglich auf vorhandene Ressourcen zuzugreifen. Letztlich geht es darum, die psychischen Belastungen und den Stress in den Griff zu bekommen.
Stressbewältigungsprogramm soll zum Mitmachen animieren
Bei der Gesundheits-App, die das Hamburger Tech-Unternehmen Bornholdt Lee zurzeit entwickelt, geht es um ein digitales, arbeitsplatzbezogenes Stressbewältigungsprogramm mit spielerischem Ansatz. Integrierte Übungen sollen zum Nachmachen am eigenen Arbeitsplatz motivieren. Damit soll die Prävention und Gesundheitsförderung verbessert werden. Die App soll am 10. Dezember der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Inhalte der App sind u. a.:
- Umgang mit situativem Stress am Arbeitsplatz,
- Zeit- und Selbstmanagement,
- Problemlösungen,
- persönliche Arbeitsorganisation,
- Suchfunktion nach Präventionsangeboten vor Ort.
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