Auswirkung psychosozialer Faktoren auf die körperliche Gesundheit

Zu schwer tragen oder sehr langes Sitzen wirken sich negativ auf Muskeln und Skelett aus. Doch auch psychosoziale Faktoren wie Stress können den Körper krank machen.

Viele Jahrzehnte hat man sich ausschließlich um physische Faktoren gekümmert, wenn es um Risiken von Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE) ging. Doch immer mehr rücken auch psychische Belastungen in den Fokus. Denn bei Untersuchungen zeigt sich immer wieder, dass sich auch diese negativ auf Muskeln, Knochen und Gelenke auswirken können.

Was sind die Ursachen für Muskelverspannungen?

Wer kennt das nicht: Nach einem langen Arbeitstag am Schreibtisch ist man im Nacken-/Schulterbereich verspannt. Doch wie viel der Muskelanspannung kommt vom Sitzen und wie viel von dem Streitgespräch mit dem Kollegen, dem Anraunzer durch den Chef oder durch das Gefühl, nicht alle Arbeit erledigt zu bekommen?

Körper und Psyche reagieren miteinander

Psychische Belastungen oder psychosoziale Faktoren können zu Muskel- und Skeletterkrankungen beitragen oder vorhandene verschlimmern. Aber auch anders herum gibt es einen Zusammenhang: Wer körperliche Beschwerden hat, ist meist auch psychisch angeschlagen oder die Kommunikation mit Kollegen, Kunden und Vorgesetzten verschlechtert sich.

Diesen Risikofaktoren am Arbeitsplatz sollte man Aufmerksamkeit schenken

Eine aktuelle Studie mit dem Titel „Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems: Zusammenhang mit psychosozialen Risikofaktoren am Arbeitsplatz“ belegt auf Basis von Literaturauswertung, dass psychosoziale Risikofaktoren in Kombination mit physischen Risikofaktoren zu Muskel- und Skeletterkrankungen führen können. Zu den psychosozialen Risikofaktoren am Arbeitsplatz zählen u. a.

  • hohe Arbeitsbelastung,
  • mangelnde soziale Unterstützung,
  • ineffektive Kommunikation,
  • widersprüchliche Anforderungen,
  • mangelnder Einfluss auf die Art und Weise, wie die Arbeit erledigt wird,
  • Mobbing oder
  • sexuelle Belästigung.

MSE im Zusammenhang mit psychosozialen Risiken lässt sich verhindern

Die Studie der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) listet am Ende bewährte Verfahren zur Verhütung von MSE im Zusammenhang mit psychosozialen Risiken bzw. psychosoziale Risiken im Zusammenhang mit MSE. Dort heißt es z. B., dass „eine größere individuelle Freiheit bei der Planung von Arbeitspausen (wenn möglich) direkt zur Verringerung der körperlichen Belastung beitragen und auch ein größeres Gefühl der persönlichen Kontrolle vermitteln“ und so zu klaren und umfassenden Vorteilen führen kann.


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