Betriebliche Gesundheitsförderung: Gesund arbeiten im Homeoffice

Nur wer gesund ist, kann seine Arbeitsleistung erbringen. Deshalb sind präventive gesundheitsfördernde Maßnahmen so wichtig. Doch wie lassen sich diese umsetzen, wenn die Beschäftigten im Homeoffice sind?

Schon nach knapp einem Jahr zeigt sich, dass Homeoffice mehr ist als ein Arbeitsplatz am Küchentisch. Die schnelle Umsetzung digitaler Lösungen hat zudem in vielen Unternehmen Schwachstellen im technischen Bereich offengelegt.

Psychische Gefährdungen im Homeoffice

Doch nicht nur die technischen und ergonomischen Bedingungen sind ausschlaggebend, damit die Beschäftigten bei der Arbeit zu Hause auf Dauer gesund blieben. „Zusätzlich sind insbesondere die psychischen Gefährdungen zu berücksichtigen, die sich bei der Arbeit zu Hause ergeben können. Weiterhin sollten gemeinsam klare Regelungen zu Arbeitszeiten, Arbeitspausen und Erreichbarkeit festgelegt werden“, so Basi-Geschäftsführer Dr. Christian Felten in einem Interview der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (BVPG).

Führen Sie auch im Homeoffice Gefährdungsbeurteilungen durch

Eins ist in der Pandemie deutlich geworden, so Felten: „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sind entscheidende Grundlagen allen Wirtschaftens.“ So wie das Verständnis in den vergangenen Jahren für den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Betrieb gewachsen ist, so neu ist für viele das Thema bezogen auf ihren häuslichen Arbeitsplatz. Um im Homeoffice die gleichen hohen Standards zu erreichen wie im Büro im Unternehmen, müssen Gefährdungen mit Gefährdungsbeurteilungen ermittelt werden.

Stärken Sie die Sicherheits- und Gesundheitskompetenz Ihrer Mitarbeiter

Nachdem viele Arbeitsplätze nach Hause verlegt wurden, ist es für die Akteure des Arbeitsschutzes schwierig die Beschäftigten zu erreichen. Angebote im Betrieb gibt es zurzeit keine, und Sport- oder Bewegungsangebote in Fitness-Centern und Vereinen können nicht stattfinden. Die betriebliche Gesundheitsförderung muss also neu gedacht werden. Wichtig ist es dabei vor allem, die Sicherheits- und Gesundheitskompetenz bei den Beschäftigten aufzubauen und zu stärken. Denn bei zunehmend zeitlicher und örtlicher Flexibilität braucht es viel „Selbstachtsamkeit“, um auf lange Sicht gesund zu bleiben.

Halten Sie als Führungskraft ständig Kontakt

Besondere Aufmerksamkeit sollte man jetzt den 18- bis 29-Jährigen schenken. Laut einer Studie tun sie sich im Homeoffice deutlich schwerer, als die Kollegen über 50 Jahren. Als Berufsanfänger müssen sie erst lernen, was mit welcher Priorität zu erledigen ist. Dafür brauchen sie direkte Rückmeldung z. B. von erfahrenen Kollegen.

Aber auch Frauen mit kleinen Kindern empfinden die Arbeit im Homeoffice oft als Stress, da ihnen die Trennung von Berufs- und Privatleben fehlt. Hier sind die Führungskräfte gefordert. In regelmäßigen Einzelgesprächen oder Chats sollten sie über die Arbeitsaufgaben und -ergebnisse sprechen. Dabei sollten sie auch die Möglichkeit bieten, sich über das persönliche Befinden äußern zu können.

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