Corona-Pandemie: BDA gegen gesetzliche Regelung für Homeoffice

Beim ersten Corona-Lockdown im März 2020 waren rund 27 % der Beschäftigten im Homeoffice tätig. Im November waren es nur 14 %. Viele Arbeitsgeber verlangen inzwischen wieder Präsenz im Betrieb.

Fast ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie hat das Arbeiten zu Hause nachgelassen. Liegt es an den Beschäftigten, die lieber raus aus den eigenen vier Wänden wollen? Oder sind es die Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter lieber unter Kontrolle haben? Beides spielt wahrscheinlich eine gewisse Rolle. Was jedoch eindeutig von Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zurückgewiesen wird, ist die Forderung nach einer gesetzlichen Regelung für das Arbeiten im Homeoffice während der Corona-Pandemie.

Je mehr Homeoffice desto geringer die Infektionszahlen?

Trotz Lockdown gehen die Infektionszahlen in Deutschland nicht zurück. Eine Studie der Universität Mannheim belegt, dass ein Prozentpunkt mehr Arbeitnehmer im Homeoffice die Infektionsrate um bis zu 8 % verringern könnte. Dabei geht es nicht unbedingt um den Arbeitsort an sich. Die Gefahr der Ansteckung ist u. a. beim Weg zur Arbeit erhöht, vor allem wenn öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden.

Warum Schutzmaßnahmen nicht immer ausreichen

Ein Problem in Büros – also bei den Arbeitsplätzen, die meist einfach ins Homeoffice verlegt werden können – ist vor allem die Luft und das kollegiale Miteinander. Wenn alles läuft wie früher gewohnt, ist der „gesunde“ Abstand schnell vergessen. Und beim nass-kalten Winterwetter fällt häufiges und regelmäßiges Lüften schwer. Hinzukommt, dass in Deutschland am Büroarbeitsplatz keine Maskenpflicht vorgeschrieben ist.

Politiker und Mediziner plädieren für mehr Homeoffice

Viele Unternehmen sorgen seit der Pandemie für zusätzliche Hygienemaßnahmen. Trennwände werden aufgebaut, versetzte Arbeitszeiten angeboten, Abstandsregeln ausgehängt. Auch CO2-Warnmelder werden angebracht, die ans Lüften erinnern sollen. Trotzdem werben Politiker und Mediziner zunehmend dafür, dass noch mehr Beschäftigte vom Homeoffice aus arbeiten sollten.

BDA lehnt Pflicht zum Homeoffice wegen der Belastung für die Wirtschaft ab

Kampeter hält jedoch eine Pflicht zum Homeoffice ohne Abwägung, ob dies geeignet oder nicht geeignet ist, für „unnötig und unnütz“. Dadurch würden sich seiner Meinung nach die Infektionszahlen nicht verringern, jedoch die Wirtschaft erheblich belastet.

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