Corona-Pandemie – welche Lehren ziehen wir daraus?
Besonders in Krisenzeiten zeige sich, dass sozialer Zusammenhalt eine zentrale Ressource für die Bewältigung von Anforderungen bei der Arbeit darstellt. Betriebliche Kommunikation und Interaktion trieben nicht nur kreative Prozesse voran, sondern fördern auch das Zugehörigkeitsgefühl. Sie fördern eine vertrauensvolle Kooperation und die Identifikation mit dem Unternehmen.
Lehren aus der Corona-Pandemie
Der Rat der Arbeitswelt hat in seinem Positionspapier „Der Betrieb als sozialer Ort“ festgestellt, dass der betriebliche Zusammenhalt angesichts der während der Corona-Pandemie gemachten Erfahrungen von großer Bedeutung sei. Es ist zentral, den betrieblichen Zusammenhalt bestmöglich zu stärken und die organisationale Resilienz auszubauen. Dies bedarf differenzierter Konzepte, bei denen verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen, wo immer möglich, ineinandergreifen. Dafür stehen die Akteure des betrieblichen Arbeitsschutzes gemeinsam mit den Fach- und Führungskräften sowie den Sozialpartnern in der Verantwortung.
Corona-Pandemie hat’s möglich gemacht: Ortsflexibles Arbeiten anbieten
Wollen die Unternehmen die Zufriedenheit ihrer Beschäftigten ausbauen, gilt es die Möglichkeit mobiles Arbeiten in einem angemessenen Mix aus Präsenzbetrieb und Homeofficearbeit. Langfristig gelte es, ein hohes Niveau des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes bei Arbeit in Präsenz, bei mobiler Arbeit und bei Arbeit von zu Hause zu gewährleisten.
Rat der Arbeitswelt
Der Rat der Arbeitswelt ist ein interdisziplinäres Expertengremium, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Januar 2020 eingesetzt wurde und das unter anderem jährlich einen „Arbeitswelt-Bericht“ herausgibt. Thema des ersten und bislang einzigen Berichts, der 2021 erschien, war das Thema sozialer Zusammenhalt und Kooperation in Unternehmen vor dem Hintergrund der während der Corona-Pandemie gemachten Erfahrungen. Dabei betonte der Rat, dass es sich über die letzten zwei Jahre gezeigt habe, wie wichtig die Kooperation und der Zusammenhalt der betrieblichen Akteure und Sozialpartner ist.
Insbesondere auf die Berufe der Gesundheits- und Pflegebranche wirft der Rat einen genaueren Blick. Der hohe Investitionsbedarf in den personenbezogenen, sozialen Dienstleistungen sei dem Rat zufolge in der Pandemie offen zutage getreten. Als Antwort darauf müssten die räumlich-technischen Voraussetzungen für geeignete Arbeitsschutzmaßnahmen sowie die digitale Ausstattung und die notwendige Infrastruktur verbessert werden.
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen der Pandemie empfiehlt der Rat eine bessere Ausstattung und technische Lösungen für Schutzmaßnahmen, das Vorhalten von Pandemieplänen und Hygienekompetenzen sowie mehr überbetriebliche Betreuungsangebote, gerade für Kleinbetriebe, oder für die ambulante Pflege. Zur Bewältigung der COVID-19-Pandemieerfahrungen sollten betriebliche Angebote zur psychosozialen Betreuung und Begleitung von Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen zeitnah finanziert werden. Die verträgliche Gestaltung von Arbeitszeiten, angemessene Entlohnung und ausreichende Spielräume für interprofessionelle Kooperation und Koordination seien weitere wesentliche Ansatzpunkte für die notwendige Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Von zentraler Bedeutung sei schließlich die Sicherstellung von ausreichendem und ausreichend qualifiziertem Personal durch eine bedarfsgerechte Personalbemessung.
Positionspapier des Rats der Arbeitswelt „Der Betrieb als sozialer Ort“
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