Gesetzliche Verpflichtung zeigt positive Wirkung
Forscher des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung haben untersucht, wie sich das Corona-Test-Angebot in den Betrieben verändert hat. Bei den Zahlen wird deutlich, dass die gesetzliche Verpflichtung dazu beigetragen hat, dass Test angeboten und genutzt werden.
So sah es während der freiwilligen Testphase aus
- Während der Zeit, in der Corona-Tests am Arbeitsplatz auf freiwilliger Basis stattfanden, war das Angebot durch der Arbeitsgeber deutlich geringer als später.
- In der 2. Märzhälfte 2021 gaben nur 46 % der Befragten an, dass in ihrem Unternehmen Corona-Schnelltests angeboten werden bzw. angekündigt sind.
- Zudem wurden nicht allen Beschäftigten Tests angeboten bzw. für einige öfter als für andere.
- Nach einer Umfrage im Auftrag des BMWi hatten zum Monatswechsel von März auf April 26 % der Betriebe weder Schnelltests eingeführt noch entsprechende Pläne dafür.
Das hat sich durch die gesetzliche Verpflichtung verändert
- Seit dem 20.04. sind Unternehmen verpflichtet ihren Beschäftigten einen Schnelltest anzubieten, seit dem 23.04. sogar 2 Tests pro Woche.
- In der 2. Aprilhälfte gaben rund 87 % der Befragten an, dass es in ihrem Unternehmen die Möglichkeit zu einem Schnelltest gibt bzw. geben wird.
- 73 % der Präsenz-Beschäftigten konnten sich zu dem Zeitpunkt bereits 1x pro Woche, und 6 % mehrmals pro Woche testen lassen.
Hier gibt es noch Nachholbedarf
- Laut der Umfrage gab es bei 17 % der Kleinbetriebe auch in der 2. Aprilhälfte noch keine Corona-Schnelltest-Angebote.
Corona-Tests am Arbeitsplatz kommen bei den Beschäftigten gut an
- An Arbeitsplätzen, an denen keine Tests angeboten werden, waren in der 2. Aprilhälfte 29 % der Befragten mit den Schutzvorkehrungen gegen Corona in ihrem Betrieb unzufrieden.
- In Unternehmen, in denen mindestens 1x pro Woche getestet werden kann, gaben nur 8 % an, dass sie mit den Infektionsschutzmaßnahmen ihres Arbeitgebers unzufrieden seien.
Den hohe Zufriedenheitswert von 92 % schreiben die Forscher allerdings nicht ausschließlich dem Testangebot zu. Sie gehen davon aus, dass in diesen Unternehmen auch bereits vorher vorbildliche Schutzkonzepte umgesetzt wurden.
Studie gibt detaillierten Einblick in die Arbeitsbedingungen während der 3. Corona-Welle
Bei der Studie zu Corona-Schnelltests wurden nur Beschäftigte befragt, die am Arbeitsplatz präsent sein müssen. Diejenigen, die im Homeoffice tätig sind, wurden nicht berücksichtigt, da deren Infektionsrisiko durch die Arbeit nicht gegeben ist. Die Umfrage ist nicht-repräsentativ, gibt aber aufgrund der Auswertung von rund 7.200 Datensätzen einen detaillierten Einblick in die Arbeitsbedingungen in Deutschland während der 3. Corona-Welle.
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